Hayali kritisiert Kollegen für parteiische Berichterstattung – Lobhudelei auf Schulz „ist befremdlich“

ZDF Moderatorin Hayali kritisiert Kollegen für ihre parteiische Berichterstattung. Der eigenen Freude werde in Berichten freien Lauf gelassen. Es sei gut eine Haltung zu haben, doch müsse die journalistische Form gewahrt bleiben. Auch kritisiert sie die Streitkultur wenn Meinungen abseits der Mitte eingebracht werden.
Titelbild
Dunja HayaliFoto: über dts Nachrichtenagentur
Von 24. März 2017

Es sei „sehr befremdlich, wie viele Journalisten ihrer persönlichen Freude über die Kanzlerkandidatur von Martin Schulz in ihrer Berichterstattung freien Lauf gelassen haben“. Mit diesen Worten kommentierte ZDF-Moderatorin Dunja Hayali die Arbeit ihrer Berufsgenossen gegenüber der „Jungen Freiheit“.

Sie mahnt zu mehr Distanz bei der Berichterstattung. Über die „Lobhudelei“ ergänzt Hayali: Wenn überhaupt, so könne man das in einem Kommentar machen, aber auf keinen Fall in der Berichterstattung.

Parteilichkeit nein, Haltung ja – aber bei Wahrung journalistischer Formen

Sie selbst setze sich für verschiedene Initiativen und Vereine ein und fände es in Ordnung, wenn Journalisten Haltung zeigen. Voraussetzung sei allerdings, man missbrauche den Journalismus nicht dafür. „Also: Parteilichkeit nein, aber Haltung – bei Wahrung der journalistischen Formen – ja“, so die Moderatorin.

Hayali fordere zudem einen unvoreingenommenen Dialog über politische Grenzen hinweg. Man müsse „die Meinung des anderen aushalten“ können ohne sie sofort zu verunglimpfen oder persönlich zu werden.

Zu einer Demokratie gehörten auch unterschiedliche Meinungen. Demokratie bestünde nicht nur aus Mitte, „zu ihr gehören auch Links und Rechts“ – solange die Linie nicht überschritten werde, die die Grenze der Demokratie markiere.



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