Helios-Kliniken-Chef: „Wirklich dramatisch ist die Lage derzeit nicht“ – Angstmacherei macht wenig Sinn

Epoch Times22. April 2021

Der Chef der Krankenhauskette Helios sieht bei den Intensivstationen keinen Grund zur Panik. „Wirklich dramatisch ist die Lage derzeit nicht, auch wenn vor allem unsere großen Krankenhäuser jetzt wieder sehr viele Covid-Patienten behandeln“, sagte Francesco De Meo der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Donnerstagausgabe) mit Blick auf belegte Intensivbetten. Die Fallzahlen lägen derzeit insgesamt noch unter dem, was die Häuser während der zweiten Welle im Winter bewältigt hätten.

„Am Anfang drehte sich die Diskussion um die Krankenhausbetten insgesamt, dann um das Personal, jetzt um die Intensivkapazitäten.“ Er finde, man sollte „das gesamte Bild“ betrachten. „Und ich glaube, es macht wenig Sinn, den Leuten zusätzliche Angst zu machen, solange wir uns auf dem Niveau der zweiten Welle bewegen“, mahnte De Meo.

Aktuell versorgten die Helios-Häuser rund 15.000 Patienten ohne Covid-19 auf Normalstationen und gut 750 mit Covid-19. Auf den Intensivstationen lägen derzeit knapp 1.150 Patienten ohne und knapp 330 Patienten mit Covid-19. Dass der Verband der Intensivmediziner deutlich drastischere Töne anschlägt, begründet der Manager mit einer unterschiedlichen Bewertung der Fakten.

„Wir kennen das Krankenhausgeschehen generell und in allen Facetten, und das nicht erst seit Beginn dieser Pandemie. Unsere professionelle Wahrnehmung ist: Es gab immer schon volle Intensivstationen, das ist nichts Neues“, sagte er.

Es funktioniere aber gut, Patienten auf Krankenhäuser mit freien Kapazitäten zu verlegen, „womit die Schlagkraft unseres Gesundheitssystems steht und fällt“. In Deutschland verlege man schnell Patienten auf die Intensivstation. Ob das auch zu einer besseren Versorgung führe, müsse man erst noch sehen.

Helios betreibe auch rund 40 Kliniken in Spanien, wo es in etwa so viele Corona-Infektionen gebe wie in Deutschland, auch die Gesamtzahl der Behandlungen im Krankenhaus sei ähnlich.

Es gebe aber einen großen Unterschied: „In Deutschland gibt es dreimal so viele Covid-Patienten auf der Intensivstation wie in Spanien. Die Sterblichkeit ist dann in beiden Ländern aber wieder ungefähr gleich“, sagte er. (dts)



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