Impfpanne bei Kinderimpfung in Attendorn – Landrat entschuldigt sich bei Eltern

Bei den Kinderimpfungen des Landkreises Olpe im Impfzentrum Attendorn kam es zu Fehlimpfungen bei drei Kindern. Die Eltern erstatteten Anzeige.
Titelbild
Ein Mädchen erhält eine Corona-Impfung (Symbolbild).Foto: iStock
Epoch Times22. Dezember 2021

Bei einer Kinderimpfung im Impfzentrum des Kreises Olpe in Attendorn kam es zu einer Impfpanne. Versehentlich wurden Kinder mit dem für sie nicht zugelassenen Impfstoff von Moderna geimpft. Die Eltern erstatteten Anzeige gegen die impfende Person.

In der EU ist für Kinder von fünf bis elf Jahren seit dem 26. November lediglich der Impfstoff von Biontech/Pfizer zugelassen. Für den Impfstoff von Moderna wurde die Zulassung beantragt. Nach Angaben des „Westfalen-Blatts“ gab das NRW-Gesundheitsministerium am Montag bekannt, dass es den Kindern gut gehe und bisher keine Nebenwirkungen erkennbar seien.

Landrat entschuldigt sich bei Eltern

Wie die Kreisverwaltung Olpe informiert, wurden drei Kinder im Alter von sieben, zehn und elf Jahren am Sonntag gegen 11:30 Uhr mit 50 Mikrogramm, also der halben Erwachsenendosis, des Wirkstoffs des Moderna-Vakzins geimpft. Landrat Theo Melcher (CDU) erklärte dazu: „Dieser Fehler ist der impfenden Fachkraft selbst und einer Familie mit zwei Kindern parallel aufgefallen.“

Diese hatte den Vorfall umgehend der Schichtleitung gemeldet. Der ärztliche und der pharmazeutische Leiter des Impfzentrums seien benachrichtigt worden. Auch die Polizei wurde hinzugezogen. Die Eltern der beiden Kinder erstatteten Anzeige gegen die impfende Fachkraft. Bei einer Überprüfung der Listen wurde dann ein drittes fehlgeimpftes Kind identifiziert.

„Der Kreis Olpe wird sich außerdem mit der Ständigen Impfkommission (STIKO) in Verbindung setzen und um eine fachmedizinische Einschätzung bitten“, sagte Landrat Melcher. Zudem werde der Kreis engen Kontakt mit den beiden betroffenen Familien halten. Eine Amtsärztin stehe als Ansprechpartnerin zur Begleitung der beiden Familien zur Verfügung.

Zukünftig keine Mischimpfungen mehr

Landrat Melcher entschuldigte sich im Namen des Kreises Olpe und „auch insbesondere im Namen der impfenden Fachkraft, der der Vorfall sehr leid tut, ausdrücklich bei allen Betroffenen“. Es seien umgehend Maßnahmen ergriffen worden, „um einen solchen Fehler künftig auszuschließen“.

Den Angaben des Lokalpolitikers nach wurden zu Beginn der Kinderimpfkampagne am 17. und am 19. Dezember 365 Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren in dem Impfzentrum gegen Corona geimpft.

Die Prozesse im Impfzentrum seien überprüft und „ab sofort eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme“  eingeführt worden. Künftig soll bei der Vergabe der Impftermine jeweils nur noch ein Impfstoff in einer Dosierung verwendet werden.

Dies bestätigte auch das Gesundheitsministerium: „Die Kreise und kreisfreien Städte wurden per Erlass angewiesen“, so das Ministerium. Demnach sollen die „Impfangebote für Kinder getrennt von den übrigen Angeboten an Erst-, Zweit- oder Booster-Impfungen für Erwachsene und Jugendliche ab zwölf Jahren“ vorgenommen werden.

Für besorgte Eltern wurde vom Landkreis angeboten, die Impfdokumente der Kinder zu überprüfen: Per E-Mail unter [email protected] oder Telefon 02722 6575660. (sm)



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