Ischinger sieht INF-Vertrag am Ende

Der Chef der Münchener Sicherheitskonferenz sieht keine Chance mehr für die Rettung des Abrüstungsvertrags INF.
Titelbild
Mobile MIM-104 Patriot Boden-Luft-Raketen der Bundeswehr.Foto: iStock
Epoch Times21. Januar 2019

Der Chef der Münchener Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, sieht keine echte Chance mehr für die Rettung des nuklearen Abrüstungsvertrags INF.

„Wenn die Amerikaner ihre Raketenabwehrsysteme in Rumänien und Polen den Russen offen legen würden, und umgekehrt Moskau maximale Transparenz demonstrieren würde, könnte das vielleicht neues Vertrauen schaffen. Aber es deutet nichts darauf hin“, sagte der frühere Botschafter in Washington dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Montagsausgaben).“Es bräuchte jetzt schon ein Wunder.“

Ischinger fürchtet eine neue Welle des globalen Wettrüstens.

„Unabhängig vom INF-Vertrag wird allenthalben, keineswegs nur in Russland und den USA, aufgerüstet“, sagte Ischinger.

Die Lage ist also auch ohne den Ausstieg der USA aus dem INF-Vertrag sehr bedrohlich. Denn das alles geschieht in einer Atmosphäre komplett fehlenden gegenseitigen Vertrauens.“

Ischinger sieht als eine der Gefahren, dass persönliche Verbindungen fehlten. „Im Kalten Krieg bestanden trotz aller politischen Krisen immer Kontakte zwischen US-Amerikanern und Russen, zwischen Europäern und Russen. Auch im Militär, die Generäle kannten sich. Das war wichtig“, sagte Ischinger dem RND. „Heute sind sehr viele dieser Kontakte abgebrochen. Das bereitet mir große Sorge.“ (dts)



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