JU-Chef beklagt unfairen Umgang der CDU-Spitze mit Mohring: Man kann nicht „alles ihm in die Schuhe schieben“

Nach der Thüringen-Wahl wurde der Thüringer CDU-Parteichef Mike Mohring in der eigenen Partei massiv unter Druck gesetzt. Die Wahl von Thomas Kemmerich sei aber nicht seine Schuld, sondern ein Versagen der Parteiführung gewesen, meint dazu JU-Chef Tilman Kuban.
Titelbild
Tilman KubanFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times8. Februar 2020

Der Chef der Jungen Union, Tilman Kuban, bezichtigt die Führung der Bundes-CDU eines unfairen Umgangs mit dem Thüringer Parteichef Mike Mohring.

Bereits im Vorhinein der Ministerpräsidentenwahl wäre bei der Diskussion der verschiedenen Szenarien „mehr Unterstützung von der Parteiführung nötig gewesen“, sagte Kuban den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstagsausgaben). „Und hinterher hat man die große Keule gegen Mike Mohring geschwungen.“ Es sei unfair, „alles ihm in die Schuhe schieben“.

Mohring war nach der Wahl des Thüringer Ministerpräsidenten Thomas Kemmerich (FDP), der am Mittwoch mit den Stimmen von CDU und AfD ins Amt gehoben wurde, auch in der eigenen Partei unter massiven Druck geraten. Die Spitze der Bundespartei wertete dies als Verstoß gegen den Unvereinbarkeitsbeschluss, der eine Zusammenarbeit zwischen CDU und AfD verbietet.

„Neuwahlen werden nur linken und rechten Rand stärken“

Im Gegensatz zu CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer sprach sich Kuban gegen Neuwahlen in Thüringen aus. Sie würden „nur den linken und den rechten Rand stärken und die politische Mitte in Thüringen weiter schwächen“, sagte er.

Der JU-Chef schlug die Bildung einer Expertenregierung vor, die breit getragen werde. „Diese Regierung hat die Aufgabe, für Ruhe zu sorgen und den Übergang zu gestalten“, sagte er.

Das Präsidium der Bundes-CDU unter Kramp-Karrenbauer hatte nach dem Debakel vom Mittwoch einstimmig Neuwahlen empfohlen, konnte sich aber gegen den Thüringer Landesverband nicht durchsetzen. CDU-Landeschef Mohring will bis Mai als Fraktionschef im Erfurter Landtag zurücktreten. (afp)



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