Juwelendiebstahl in Dresden: „Vor dem Raub müssen Interna rausgegangen sein“

Nach dem Juwelendiebstahl aus dem historischen Grünen Gewölbe in Dresden werden in der Politik Rufe nach Konsequenzen laut. Es sei "ein schwieriges Problem, dass Interna über Wach- oder Reinigungsdienste weitergegeben werden".
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Das Residenzschloss in Dresden. Hier fand der Millionen-Raub statt.Foto: istock
Epoch Times27. November 2019

Nach dem Juwelendiebstahl aus dem historischen Grünen Gewölbe in Dresden werden in der Politik Rufe nach Konsequenzen laut. „Vor dem Raub müssen Interna rausgegangen sein. Denn diese Museen sind ja eigentlich wie Hochsicherheitstrakte“, sagte die Vorsitzende des Bundestags-Kulturausschusses, Katrin Budde (SPD), dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Mittwochsausgaben).

Auch in anderen Fällen sei es „ein schwieriges Problem, dass Interna über Wach- oder Reinigungsdienste weitergegeben werden“, so Budde. „Man muss darüber nachdenken, ob man solche Dienstleistungen künftig nicht mehr auslagert, sondern selbst organisiert.“

So würde eine engere Bindung der Beschäftigten an die Museen entstehen und bessere Kontrolle darüber möglich werden, wer darin ein- und ausgeht, sagte die SPD-Abgeordnete. „Man könnte auf diesem Weg außerdem garantieren, dass die Beschäftigen ordentlich bezahlt werden. Das ist ein nicht unerheblicher Aspekt dabei.“

Der SPD-Politikerin zufolge gab es am Montagabend nach dem Raub ein planmäßiges Jour-fixe der kulturpolitischen Sprecher der Bundestagsfraktionen mit Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU). Dabei sei auch über den Diebstahl von Dresden gesprochen worden. In der Frage der externen Dienstleistungen habe dabei parteiübergreifend Einigkeit geherrscht, so Budde.

Beim Berliner Humboldtforum werde schon erwogen, eine eigene Dienstleistungsgesellschaft zu gründen, statt mit Externen zu arbeiten, sagte sie. Budde erinnerte daran, dass 2017 eine 100 Kilogramm schwere Goldmünze aus dem Berliner Bode Museum geraubt wurde. Daraufhin habe die Stiftung Preußischer Kulturbesitz ihre Sicherheitsvorkehrungen verschärft.

Weniger Beute gemacht als befürchtet

Die Juwelendiebe von Dresden haben weniger Beute gemacht als zunächst befürchtet. „Es sind zum Glück noch mehr Stücke da, als wir gedacht haben“, sagte die Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD), Marion Ackermann, am Dienstag nach einer ersten Besichtigung der betroffenen Vitrine.

Indes veröffentlichte die Polizei Fotos von den gestohlenen Schmuckstücken.

 

Staatliche Kunstsammlungen wieder geöffnet

Zwei Tage nach dem Einbruch öffnen die Staatlichen Kunstsammlungen das Residenzschloss wieder für Besucher. Alle Museen sind wieder normal geöffnet – mit Ausnahme des barocken Schatzkammermuseums.

Die Spurensicherung dort wird nach Angaben der Polizei fortgesetzt. Experten machen unterdessen eine Bestandsaufnahme der Verluste und Schäden, die die Juwelendiebe am Montagmorgen verursachten. Im Schloss befinden sich auch das Münzkabinett, die Rüstkammer und das Kupferstichkabinett. (afp/dpa/dts)



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