Kassenärztechef fordert Ende von Corona-Quarantäne und Isolationspflicht

Kassenärztechef Andreas Gassen hat eine Aufhebung aller Corona-Isolations- und Quarantänepflichten gefordert. Damit könnten Personalengpässe in Kliniken und der Wirtschaft beseitigt werden, sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Die Inzidenz sinkt, aber der Wert hat nur eine begrenzte Aussagekraft.
Foto: Bernd Weißbrod/dpa
Epoch Times23. Juli 2022

Kassenärztechef Andreas Gassen hat eine Aufhebung aller Corona-Isolations- und Quarantänevorgaben gefordert, um Personalengpässe zu entschärfen. „Die Isolations- und Quarantänepflichten sollten bis auf Weiteres aufgehoben werden, dadurch würde die Personalnot vielerorts gelindert“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) vom Samstag. „Wir müssen zurück zur Normalität. Wer krank ist, bleibt zu Hause. Wer sich gesund fühlt, geht zur Arbeit.“

„So halten wir es mit anderen Infektionskrankheiten wie der Grippe auch“, betonte Gassen. Die Infektionszahlen seien zwar seit Monaten sehr hoch. Und da gleichzeitig weniger getestet werde, „können wir zusätzlich von Hunderttausenden von nicht erkannten Ansteckungen pro Tag ausgehen“, sagte der KBV-Chef. „Aber: Die Verläufe sind fast immer milde.“

Problem seien damit „nicht die vielen Infektionen, sondern, dass positiv Getestete auch ohne Symptome mehrere Tage zu Hause bleiben, in Isolation geschickt werden“, sagte Gassen. Dadurch entstünden „Personalengpässe in den Kliniken und anderswo“.

Gassen plädierte in der „NOZ“ dafür, die Omikron-Mutante „fast als ‚Friedensangebot des Virus'“ zu sehen. Wer sich nach Dreifachimpfung anstecke, profitiere „sogar von einer Infektion, indem er oder sie eine Schleimhautimmunität erwirbt“. Gegen schwere Verläufe seien Geimpfte gut geschützt.

Niemand sollte sich deshalb aber aktiv anstecken, sagte der KBV-Chef. „Aber wir können uns nicht dauerhaft vor dem Virus verstecken. Und wir sind das letzte Land in Europa, das noch derart aufgeregt über einen Corona-Notstand diskutiert.“

Menschen, die sich mit dem Coronavirus infizieren, müssen für fünf Tage in häusliche Isolation. Beschäftigte in Einrichtungen des Gesundheitswesens müssen vor der Rückkehr zur Arbeit zudem per Schnell- oder PCR-Test nachweisen, dass sie negativ sind. Zudem müssen sie 48 Stunden symptomfrei sein. Für Menschen, die Kontakt mit Corona-Infizierten hatten, wird eine fünftägige Quarantäne dringend empfohlen. (AFP)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion