KBV-Papier enthüllt 2,5 Mio. Patienten mit Impfnebenwirkungen – AfD will Konsequenzen

Als der Gesundheitsausschuss des Bundestages am 21. März tagte, konnte der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, die Frage nach der Anzahl der Nebenwirkungen nicht beantworten. Knapp drei Monate vergingen, bis die Antwort vorlag. Das Ergebnis ist alles andere als erfreulich.
Titelbild
Andreas Gassen, Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung.Foto: Britta Pedersen/dpa
Von und 23. Juni 2022


Ein Dokument mit Sprengstoff dürfte in Kürze die ganze Impfkampagne der Bundesregierung ins Wanken bringen. Im Gesundheitsausschuss des Bundestages am 21. März hatte der AfD-Abgeordnete Martin Sichert den Geschäftsführer der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, nach der Patientenzahl befragt, die sich aufgrund von Beschwerden nach einer COVID-Impfung in ärztliche Behandlung begeben haben. Der KBV-Chef musste zunächst passen und versprach, die Zahlen zu Impfnebenwirkungen nachzuliefern. Nun liegt der Epoch Times ein dreiseitiges Dokument vor, das an Brisanz kaum zu überbieten ist. Denn das Dokument gibt dem entlassenen BKK ProVita-Chef mit seinen Hochrechnungen recht: Fast 2,5 Millionen Menschen haben nach einer COVID-Impfung einen Arzt aufgesucht. Und das sind lediglich die Zahlen bis Ende 2021.

Aus dem Papier ist ersichtlich, dass im Jahr 2021 insgesamt 2.487.526 Patienten mit Impfnebenwirkungen behandelt wurden – ganz anders im Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts. Dort sind mit Stand 31. Dezember lediglich 244.576 „Verdachtsfälle einer Nebenwirkung“ nach einer COVID-Impfung erfasst.

Die Anzahl der im Jahr 2021 verabreichten COVID-Impfungen wird von der KBV mit 172.062.925 angegeben. Demnach führte statistisch gesehen jede 69. Impfung zu einem Arztbesuch, wobei die Schwere der behandelten unerwünschten Wirkung nicht bekannt ist. Es kann sich hierbei also beispielsweise um eine Myokarditis oder nur eine schmerzhafte Rötung an der Einstichstelle handeln.

Zehnmal mehr Impfnebenwirkungen als dem PEI bekannt

Interessanterweise taucht exakt dieselbe Zahl Impfungen auch im Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) vom 4. Mai 2022 auf. Dort heißt es:

Vom 27.12.2020 bis zum 31.03.2022 wurden in Deutschland insgesamt 172.062.925 Impfungen zum Schutz vor COVID-19 durchgeführt.

Wie dieselbe Zahl nun in den KBV-Bericht kommt, ist unklar. Die Epoch Times wies die KBV auf diese Unstimmigkeit hin. Auf die Frage, wie die KBV auf diese Zahl für das Jahr 2021 kommt, hieß es seitens des KBV-Pressesprechers Roland Stahl kurzerhand: „Wir haben ja das PEI als Quelle angegeben. Bitte dort nachfragen.“

Nach offiziellen Mitteilungen des PEI wurden bis Ende Dezember 2021 rund 149 Millionen Impfungen an etwa 60 Millionen Menschen verabreicht. Setzt man nun diese Zahl ins Verhältnis mit den von der KBV gemeldeten Patienten mit Nebenwirkungen, so führte bereits jede 60. verabreichte Impfdosis zu einem Arztbesuch. Bezogen auf die Anzahl der Geimpften ließ sich sogar jeder 24. aufgrund von Impfnebenwirkungen ärztlich behandeln. Das entspricht 1,7 Prozent der verabreichten Impfdosen beziehungsweise 4,1 Prozent der Geimpften.

Laut PEI hingegen liegt die Melderate für Nebenwirkungen bei 1,7 Promille, also 1,7 Fälle auf 1.000 Impfdosen. Diesen Wert müsste man bei durchschnittlich zwei Impfdosen pro Person verdoppeln. Mit anderen Worten: Ärzte behandelten zehnmal mehr Nebenwirkungen, als dem PEI Verdachtsfälle bekannt sind.

Millionen verschwundene Impfungen

Aber das sind nicht die einzigen Auffälligkeiten in dem KBV-Dokument. Auch die Anzahl der Impfungen in den Vorjahren (ohne COVID-Impfung) werfen Fragen auf. Wie der Datenexperte Tom Lausen gegenüber Epoch Times mitteilte, liegen die im „vertragsärztlichen Bereich“ angegebenen Impfungen weit unter den tatsächlich verabreichten Impfungen. Das geht aus dem Arzneimittel-Atlas, einer Website, die für Transparenz in Bezug auf Impfungen sorgt, hervor.

Laut KBV zählen zu dem Begriff „vertragsärztlich“ niedergelassene Hausärzte und Fachärzte in Praxen, während es sich bei „nicht vertragsärztlich“ um Impfzentren, Krankenhäuser, Betriebsärzte und Privatärzte handelt.

Bei Gegenüberstellung der Zahlen von KBV und Arzneimittel-Atlas ergibt sich folgendes Bild:

Die Rate der registrierten Impfnebenwirkungen hängt maßgeblich von der Zahl verabreichter Impfdosen ab - die je nach Aussage schwankt.

Anzahl verabreichter Impfungen 2016 bis 2020. Foto: ts/Epoch Times; Daten: BKV, Arzneimittel-Atlas

„Also nicht nur für das Jahr 2021 bei den COVID-Impfungen, sondern auch rückblickend auf die Impfungen bis ins Jahr 2016 ergibt sich eine gravierende Abweichung in Millionenhöhe. Dadurch verschiebt sich das Verhältnis der Nebenwirkungen zu den Impfungen noch deutlicher“, erklärte Tom Lausen gegenüber Epoch Times. „Da mehr geimpft wurde, ist der prozentuale Anteil von Nebenwirkungen bei den üblichen Impfungen geringer. Anders als bei den COVID-Impfstoffen. Da die Zahl der Impfungen niedriger als von der KBV angegeben ist, liegt der Anteil an Nebenwirkungen höher.“

Nach wie vor sei die Auflistung damit intransparent, kritisiert Lausen. Was passiere beispielsweise, wenn ein Patient jeweils nach der zweiten und dritten Impfung sich wegen einer Nebenwirkung an den Arzt wandte? „Dann hätte sich die Anzahl der gemeldeten Impfnebenwirkungen verdoppelt, aber die Anzahl der Patienten bleibt gleich. Ob und wie das bei der KBV berücksichtigt wird, ist mir schleierhaft“, so Lausen.

AfD fordert Aufklärung

Auch für den AfD-Abgeordneten Martin Sichert, der mit seiner Anfrage die Offenlegung dieser Zahlen im Gesundheitsausschuss eingefordert hatte, ist das KBV-Dokument ein Skandal. Eigentlich hatte er schon gar nicht mehr damit gerechnet, dass Gassen die Zahlen liefert, so Sichert gegenüber Epoch Times. Denn immerhin sind fast drei Monate seit der Ausschusssitzung vergangen. Das ist aber auch schon der einzig erfreuliche Aspekt an dem Papier.

„Wenn immerhin fast 2,5 Millionen Menschen nach einer COVID-Impfung einen Arzt aufsuchen, muss das an die Öffentlichkeit“, fordert Sichert. „Diese neue Datenlage muss Konsequenzen haben.“ Die Ärzte müssten darüber aufgeklärt werden und auch Geimpfte müssen nach Aussage des Abgeordneten erfahren, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass mit einer Nebenwirkung zu rechnen ist. „Bislang hat man ihnen ja nur erzählt, dass die Impfung sicher sei. Jetzt wissen wir, dass sie ihre Einwilligungserklärung unter völlig falschen Voraussetzungen abgegeben haben.“

„Natürlich muss die Bundesregierung auch für die ganzen Schäden, die mit der Impfung verbunden sind, aufkommen. Wenn ich bei rund 60 Millionen geimpften Menschen 2,5 Millionen behandelte Nebenwirkungen habe, dann ist die Aussage, die Impfung sei sicher, definitiv falsch. Denn etwa jeder 24. hatte so schwere Nebenwirkungen, dass er zum Arzt gegangen ist. Das ist besorgniserregend“, sagt Sichert. Insoweit will seine Fraktion das Thema erneut in den Bundestag einbringen. Es gehe nicht, dass unter diesen Voraussetzungen weiter für COVID-Impfungen geworben wird.

Hier geht es zu dem Dokument der KBV vom 16. Juni 2022

 



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