Kein Frieden ohne Menschenrechte

“Kein Frieden ohne Menschenrechte – die Grundlagen der modernen Gesellschaft“ – mit diesem Vortragsthema besuchte der Dalai Lama im Rahmen seines Deutschlandbesuchs am Samstag auch Mönchengladbach.
Titelbild
Der Dalai Lama, das geistliche Oberhaupt der Tibeter.Foto: AP Photo/Christof Stache
Von 19. Mai 2008

Hierin ermahnte er die chinesische Führung eindringlich, Reformen im Umgang mit Tibet einzuleiten. Er befürchte, so der Dalai Lama, dass sich erneut Unruhen in Tibet ausbreiten könnten, sollten sich die Lebensverhältnisse dort nicht ändern. Er betonte noch einmal, dass er selbst immer am Prinzip der Gewaltlosigkeit festhalten werde, räumte aber ein, dass die Frustration vor allem bei den jüngeren Tibetern durchaus spürbar sei. Weiterhin betonte er, dass eine friedliche Lösung des Tibet-Konflikts den Machthabern in China in der internationalen Staatengemeinschaft durchaus auch Anerkennung bringen könne und dass somit auch eine gewisse Chance für China in diesem Konflikt liegt. Ohnehin sei “die Selbstbestimmung von Minderheiten ja schon in der Verfassung Chinas verankert, findet aber in der Praxis leider nicht statt“, so das geistliche Oberhaupt der Tibeter.

Aber auch über ganz alltägliche Dinge sprach seine Heiligkeit zu den etwa 2.400 Menschen in der ausverkauften Halle 6 des Flughafens von Mönchengladbach. So führte er aus, dass positive Emotionen die Menschen vor Krankheit schützen können und dass die Wut das Immunsystem auffressen kann.

Diese Veranstaltung und die Einladung des Dalai Lama nach Mönchengladbach wurden durch das finanzielle und ideelle Engagement vom „Initiativkreis Mönchengladbach“ ermöglicht. Sie setzte die inzwischen NRW-exklusive Veranstaltungsreihe „Nobelpreisträger in Mönchengladbach“ fort, bei der u.a. bereits Lech Walesa, Shimon Peres und Michail Gorbatschow Vorträge hielten.

Bereits vor dem Vortrag seiner Heiligkeit war unter den Besuchern eine harmonisch – erwartungsfrohe Stimmung zu spüren. Einer der Besucher, Sascha Wagner, erläutert warum er gekommen ist: „ Als Erstes geht es mir um die Persönlichkeit des Dalai Lama, den ich sehr inspirierend finde – auf der anderen Seite geht es gerade in der jetzigen Situation auch wirklich darum, Solidarität mit ihm und Tibet zu zeigen und ihn damit auch zu unterstützen. Seine letzten Äußerungen waren doch auch ein Stück weit von Traurigkeit geprägt und klangen für mich auch nicht mehr ganz so hoffnungsvoll wie früher. Außerdem sehe ich jetzt auch eine große Chance, das Thema Tibet in der Öffentlichkeit noch deutlicher zu machen. Ich selber würde mich auch als Buddhist bezeichnen, da ich denke, dass ich selbst für mein Tun verantwortlich bin und dass ich nicht alles auf einen Gott schieben kann, den ich dann auch noch für meine Taten verantwortlich machen kann.”

In seinem Vortrag in der Halle 6 des Flughafens sagte der Nobelpreisträger, der XIV. Dalai Lama: „Ich kann den Menschen nur dienen, wenn ich frei bin.“




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