Klinikpersonal immer häufiger zum Ziel verbaler und tätlicher Angriffe – Migranten besonders aggressiv

Immer häufiger werden Ärzte und Krankenpfleger in Notaufnahmen und auf den Stationen durch Patienten oder deren Angehörige verbal angegriffen und bedrängt. Nicht immer sind dies alkoholisierte Menschen, sondern mittlerweile auch vermehrt Migranten. Viele Kliniken setzen bereits Sicherheitsdienste ein.
Epoch Times20. März 2018

Es mehren sich die Angriffe auf Klinikpersonal: Ärzte, Pfleger in Kliniken und Notaufnahmen oder Rettungssanitäter müssen immer häufiger die Polizei rufen, weil sie sich durch Patienten, deren Begleiter oder Angehörige bedroht fühlen.

Neben alkoholisierten Menschen oder Menschen mit Drogenproblemen fallen dabei auch verstärkt Migranten auf.

So wurde im Klinikum Herford eine Ärztin und eine Krankenpflegerin durch eine Attacke eines offenbar psychisch verwirrten Patienten verletzt. Der Mann fiel bereits im Warteraum durch aggressives Verhalten und Beleidigungen gegenüber wartenden Patienten auf.

Zur Entschärfung der Situation baten die Mitarbeiter den auffälligen Mann in einen Behandlungsraum. Dort eskalierte die Situation und er griff ohne Vorwarnung eine Ärztin und eine Pflegerin an. Sicherheitspersonal und einem Pfleger gelang es schließlich den Mann zu überwältigen, schreibt die „Neue Westfälische“.

Migranten oft besonders aggressiv

Im Franziskus-Hospital Bielefeld ereignete sich ein weiterer Fall: Angehörige eines verstorbenen kurdischen Patienten attackierten das Krankenhauspersonal, berichtet die „Neue Westfälische“.

Im Vorfeld versuchten zwei Brüder der Familie ihren dementen und herzkranken Vater von der Intensivstation mitzunehmen. „Aus medizinischer Sicht war das völlig undenkbar“, erklärt Georg Rüter, Chef des Franziskus-Hospital. Im Streit um seine Entlassung erlitt der Vater der Kurdenbrüder einen Herzstillstand und starb. Die Familie spricht „von Mord“. Eine Obduktion zeigte jedoch, dass der Mann an seinen Vorerkrankungen gestorben war.

„Leider seien oft Bürger mit Migrationshintergrund besonders aggressiv“, sagt Rüter. „Die spielen oft die Karte der Ausländerfeindlichkeit. Das weise ich aber sofort zurück. Wir sind ein Haus aller Nationalitäten.“ Auch eine dunkelhäutige Ärztin sei bereits angegriffen worden, so der Arzt.

Auch Hans-Werner Kottkamp, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme in der Evangelischen Klinik Bethel (EvKB), ebenfalls in Bielefeld, kann von solchen Vorfällen berichten. Er selbst sei vom Ehemann einer Patientin angegriffen und gewürgt worden, weil diesem die Behandlung nicht schnell genug ging. Zuletzt wurde eine seiner Kolleginnen verletzt.

Wenig Verständnis für Abläufe in der Notaufnahme

Manche Patienten in der Notaufnahme zeigen wenig Verständnis dafür, dass es nicht danach geht, wann man in der Notaufnahme eingetroffen ist, sondern wie schwerwiegend der Patient verletzt oder erkrankt ist. Unfallopfer mit schwerwiegenden Verletzungen haben immer Vorrang.

Bereits Anfang des Jahres schlug Frank Ulrich Montgomery Präsident der Bundesärztekammer wegen zunehmender Gewalt gegen Mediziner, Pfleger und Sanitäter Alarm. „Wir erleben derzeit eine totale Verrohung bei einigen Patienten und ihren Angehörigen gegenüber medizinischem Personal“, sagte Montgomery der „Rheinischen Post“. „Das kriegen wir als Ärzteschaft alleine nicht in den Griff.“

Auch in Notaufnahmestellen passiere es immer häufiger, dass Menschen wegen der Wartezeiten sehr aggressiv würden. In einigen Krankenhäusern gebe es bereits Sicherheitsdienste, um das Personal dort zu schützen, so Montgomery. „Die Politik muss dringend einen Kulturwandel befördern, damit man wieder begreift, dass diese Menschen Retter und Helfer sind.“

Immer mehr Kliniken setzen Sicherheitsdienste ein

Mittlerweile sei die Situation in den Notaufnahmestellen und an manchen Krankenhäusern ähnlich wie bei Rettungsdiensten, Polizei und Feuerwehr. Auch dort kommt es vermehrt zu Drohungen, Pöbeleien bis hin zu Tätlichkeiten.

Besonders Nachtdienste seien gerade für das weibliche Notaufnahmepersonal unangenehm, besonders wenn weniger männliche Unterstützung erreichbar sei, beklagen die betroffenen Einsatzkräfte.

Um aggressive und pöbelnde Patienten in der Notaufnahme möglichst ohne Übergriffe behandeln zu können, wurden im Klinikum Herford Vorkehrungen getroffen. Dr. Wilfried Schnieder, Leiter der Notaufnahme, erzählt: seit drei Jahren habe das Krankenhaus einen Sicherheitsdienst für die Notaufnahme. Die Klinik habe auch mit der Polizei und Berufsgenossenschaft Handlungskonzepte entwickelt. Zwei Mitarbeiter hätten zudem ein Deeskalationstraining durchlaufen – seit einem Jahr schulen sie ihre Kollegen. (er)

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