Komplettüberwachung: Unionsminister wollen „Fahndung mit Gesichtserkennung“ ermöglichen

Die Union hat sich auf Techniken zur Gesichtserkennung als Fahndungsinstrument festgelegt. Datenschützer warnen vor einer Komplettüberwachung.
Titelbild
Hinweis auf Videoüberwachung mit Gesichtserkennung im Bahnhof Südkreuz in Berlin.Foto: Getty Images
Epoch Times26. August 2017

Die Union setzt auf die automatische Gesichtserkennung als Fahndungsinstrument. Laut „Spiegel“ wollen alle 19 Innen- und Justizminister von CDU und CSU nächste Woche in Berlin eine gemeinsame Erklärung verabschieden, in der sie „modernste Technik“ für die Sicherheitsbehörden fordern, darunter „intelligente Videotechnik zur Fahndung mit Gesichtserkennung“.

Sicherheitsinteressen und Datenschutz müssten „in einen angemessenen Ausgleich“ gebracht werden, heißt es demnach in einem Entwurf der Erklärung.

Seit Anfang August werden am Berliner Bahnhof Südkreuz die Systeme von drei Herstellern zur Gesichtserkennung per Überwachungskamera ausprobiert. An dem sechs Monate dauernden Testlauf nehmen 300 Freiwillige teil, die regelmäßig an den Kameras vorbeikommen.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) zeigte sich bei einem Besuch am Bahnhof Südkreuz am Donnerstag mit den ersten Testergebnisse zufrieden und brachte einen flächendeckenden Einsatz in Bahnen sowie an großen öffentlichen Plätzen ins Gespräch. Die Technik könne einen „unglaublichen Sicherheitsgewinn“ liefern, sagte er.

Datenschützer warnen dagegen vor einer Komplettüberwachung. „Eine flächendeckende Überwachung dieser Art wäre verfassungsrechtlich unzulässig“, sagte die Berliner Datenschutzbeauftragte Maja Smoltczyk. (afp/dts)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion