Krankenkassen profitieren von Migranten – sind „günstiger“ als durchschnittliche Versicherte

EU-Bürger und Asylbewerber kosten die Krankenkassen weniger, als die normalen Mitglieder – zumindest nach Angaben der Gesetzlichen Krankenversicherung. Die AfD reagierte auf diese Meldung verwundert.
Epoch Times19. Januar 2018

EU-Bürger und Asylbewerber entlasten die Krankenkassen in Deutschland – so die Angaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). „Welt“-Online berichtete am Mittwoch.

Die neu Versicherten seien jünger als die durchschnittlichen Versicherten – es seien vor allem junge Menschen zwischen 20 und 30 Jahren, meinte die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer. Mehr als 60 Prozent von ihnen seien Männer und knapp 40 Prozent Frauen. Das führe zu einem „doppelten Entlastungseffekt“ für die Krankenkassen.

Da die zugewanderten Neumitglieder jünger sind als der Durchschnitt aller gesetzlich Versicherten und darüber hinaus auch noch weniger Leistungen in Anspruch nehmen als die gleichaltrigen bisherigen Versicherten, führen sie zu einem doppelten Entlastungseffekt“, erläutert Pfeiffer.

Solange ihr Asylverfahren läuft, können Asylbewerber keine regulären Mitglieder einer Krankenkasse werden. In einigen Bundesländern erhalten sie jedoch eine elektronische Gesundheitskarte.

In den ersten 15 Monaten sind die Kommunen dafür zuständig. Erst nach einer Anerkennung oder Duldung dürfen Asylbewerber sich offiziell eine Krankenversicherung aussuchen. Sollten die Migranten arbeitslos sein, bezahlen die Behörden bis auf Weiteres ihre Krankenversicherung. Danach werden sie genauso behandelt wie andere gesetzlich Versicherte.

Pfeiffer: Migranten kosten weniger als durchschnittliche Versicherte

Die Neuankömmlinge stabilisierten die Finanzen und stoppten – zumindest vorübergehend – die Alterung der GKV, meint die GKV-Vorsitzende. Denn sie seien jung, gesundheitlich fit und gingen zumindest für den Anfang seltener zum Arzt als die Einheimischen, sagte Pfeiffer im August letzten Jahres, wie die „Ärzte Zeitung“ berichtete. Damit seien sie insgesamt „günstiger“ für die Krankenkassen.

1 Euro am Tag an Kosten verursacht ein 30-jähriger neu versicherter Mann in der gesetzlichen Krankenversicherung. Bereits länger Versicherte kommen auf knapp den dreifachen Betrag“, so der GKV-Spitzenverband.

Doch nach einigen Jahren werde sich das Verhältnis von Kosten und Beitragseinnahmen dem eines durchschnittlichen Mitglieds angleichen. „Wer auch immer die nächste Regierung stellen wird, muss die gute finanzielle Situation nutzen, um die Weichen für die Zukunft zu stellen“, fordert Pfeiffer.

AfD-Politiker: „GKV denkt nicht gesamtwirtschaftlich“

„Die Gesetzlichen Krankenkassen denken nicht gesamtwirtschaftlich“, meinte dazu der AfD-Sozialpolitiker Martin Sichert in einer Stellungnahme. Denn die Krankenkassenbeiträge für die Migranten werden von den Behörden aus Steuermitteln finanziert, so Sichert.

Dies entlaste zwar die gesetzlichen Krankenkassen, doch das Geld fehle dann an anderer Stelle, erklärte der AfD-Politiker.

Wären die Asylbewerber nicht in der GKV versichert, könnte man die Gesundheitsleistung für alle verbessern! Beispielsweise könnten 10.000te Pflegekräfte eingestellt werden“, so Sichert.

„Import von Krankheiten und von unüberschaubaren Behandlungskosten“

Auch wenn junge Asylbewerber weniger Leistung in Anspruch nehmen, so würden die von ihnen importierten Krankheiten die Behandlungskosten schließlich in unüberschaubare Höhen treiben.

Die unkontrollierte Migration von Menschen aus aller Welt bedeutet auch: Import von Krankheiten und Import von unüberschaubaren Behandlungskosten“, meinte der AfD-Sozialpolitiker.

So entdeckte beispielsweise das Institut für Medizinische Mikrobiologie der Universität Zürich 2016 einen multiresistenten Tuberkuloseerreger bei acht Migranten aus dem Horn von Afrika.

Eingewanderte Krankheiten stellen Ärzte vor Herausforderungen

Insgesamt sehen sich Ärzte seit 2015 mit Krankheiten konfrontiert, die in Deutschland nicht mehr oder noch nie existierten: Skorbut, Paratyphus, Darm und Lungentuberkulose, Lepra, Bandwurminfektion Echinokokkose, Diphtherie, Läuserückfallfieber, Masern, Malaria, Lassa-Fieber, Dengue-Fieber und Krätze. Die Liste ist lang und klingt wie aus einem verstaubten Abenteuerbuch oder längst vergangenen Zeiten.

Dabei haben viele Ärzte in ihrer Ausbildung „vergessene Krankheiten“ wie Läuserückfallfieber nicht mehr kennengelernt, sodass die Diagnose nicht leicht fällt. Kleiderläuse übertragen die Krankheit mit hoher Sterberate, wenn der Betroffene monatelang die Kleidung nicht wechselt, wie es auf dem Treck von Ostafrika nach Europa vorkommt. Erkrankte leiden an Malaria-Symptomen und müssen mit Antibiotika behandelt werden.

Das Robert Koch-Institut (RKI), ein Bundesinstitut des Bundesministeriums für Gesundheit, hat die Daten zur Verbreitung von mehr als 50 Infektionskrankheiten in Deutschland in seinem Bericht erfasst und zeichnet ein Bild des Anstiegs bei vielen der meldepflichtigen Krankheiten.

(as)

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