Kriminalbeamte kritisieren Polizeigewerkschaft in Migrantenkrise

Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) kritisiert die Aussagen von Polizeigewerkschaftern in der Flüchtlingskrise.
Titelbild
Flüchtlinge in einer "Zeltstadt"Foto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times19. Oktober 2015

André Schulz, BDK-Bundesvorsitzender, schreibt in einem Gastbeitrag in der "Welt": "Wenig hilfreich ist es auch, wenn sich Polizeigewerkschaftsvertreter unter dem `Klartext`-Deckmantel als geistige Brandstifter betätigen und `endlich mal das aussprechen, was die Lügenpresse uns verschweigt`."

Zur Gewalt in Flüchtlingsheimen schreibt Schulz: "Würde man 1.500 Franken mit 1.500 Oberbayern, also zwei fremde Kulturen, in einen leer stehenden Baumarkt ohne jegliche Privatsphäre quetschen und diese über Wochen zum Nichtstun verdammen, würde es dort auch innerhalb kürzester Zeit zu Spannungen und Handgreiflichkeiten kommen."

Ganz ähnlich verhalte es sich mit den Berichten über sexuelle Übergriffe in den Unterbringungen.

Schulz schreibt: "Es kommt vereinzelt zu sexuellen Übergriffen? Wie überraschend, wenn man 80 Mädchen und Frauen gemeinsam mit 2.500 meist jungen Männern auf engstem Raum zusammenpfercht. Da wird jeder Gang zum Duschen zum Spießrutenlaufen. Das ist erstes Semester Kriminologie: Warum wird ein Mensch zum Straftäter? Was sind die Ursachen für deviantes Verhalten? Die Antworten auf diese Fragen sollte jeder innerhalb der Polizei kennen."

Der BDK-Vorsitzende warnt in der "Welt" weiter: "Dummschwätzer, die meinen, Klartext zu sprechen, in Wirklichkeit aber, weil sie wenig reflektiert sind, Öl ins Feuer der Rechten kippen und Steigbügelhalter von AfD, NPD, Pegida und Co. sind, gibt es derzeit genug. Sie bringen uns gesellschaftlich aber kein Stück weiter. Sie sind nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems."

(dts/ks)



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