Polizei: Geisel-Lage an Hamburger Flughafen beendet

Die Geisel-Lage am Hamburger Flughafen ist nach Angaben der Polizei beendet. Der Tatverdächtige habe zusammen mit seiner vierjährigen Tochter das Auto verlassen, teilte die Polizei mit. Der Mann habe sich widerstandslos festnehmen lassen.
Titelbild
Das Auto des Geiselnehmers steht direkt auf dem Rollfeld neben einem Flugzeug dr Turkish Airlines.Foto: NEWS5 / SCHRODER/NEWS5/AFP via Getty Images
Epoch Times5. November 2023

Die Geiselnahme am Hamburger Flughafen ist am Sonntagnachmittag nach über 18 Stunden unblutig beendet worden.

Der Tatverdächtige habe zusammen mit seiner Tochter das Auto verlassen und sei widerstandslos von den Einsatzkräften festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Das Kind scheint demnach körperlich unverletzt zu sein.

Die Lage zur Mittagszeit

Die Hamburger Polizei teilt mittags auf X mit: „Unsere Verhandlungsgruppe steht weiterhin in Kontakt mit dem Tatverdächtigen. Aktuell müssen wir davon ausgehen, dass er im Besitz einer scharfen Schusswaffe ist und evtl. auch von Sprengsätzen unbekannter Art. Unsere oberste Priorität ist der Schutz des Kindes. Nach unseren derzeitigen Erkenntnissen geht es dem Kind körperlich gut. Die Verhandlungen werden fortgeführt.“

Der Betrieb am Hamburger Flughafen wurde aufgrund eines bewaffneten Mannes auf dem Rollfeld vorübergehend eingestellt. Die Polizei verhandelt seit Samstagabend mit dem 35-jährigen Mann, der seine vierjährige Tochter im Auto hat. Es wird vermutet, dass er eine scharfe Schusswaffe und möglicherweise auch Sprengsätze bei sich trägt, wie die Polizei am Sonntagvormittag mitteilte.

Oberste Priorität liegt auf dem Schutz des Lebens der Geisel, so ein Polizeisprecher. Die Beamten gehen davon aus, dass es sich um einen Sorgerechtsstreit handelt. Die Mutter des vierjährigen Mädchens hatte zuvor eine Kindesentführung gemeldet und befindet sich nun in der Nähe des Flughafens.

Die Verhandlungsgruppe des Landeskriminalamts und Psychologen sind im Einsatz und stehen weiterhin in Kontakt mit dem Tatverdächtigen. Derzeit dauern die Verhandlungen weiterhin an, wie die Hamburger Polizei am Sonntagmorgen auf Twitter mitteilte. Bereits etwa seit Mitternacht verhandelt die Polizei mit dem türkischstämmigen Fahrer.

Derzeit keine Flüge

Derzeit finden keine Flüge statt. Ursprünglich waren für Sonntag 139 Abflüge und 147 Ankünfte mit rund 34.500 Passagieren geplant. Bisher wurden bereits 70 Abflüge und 56 Ankünfte gestrichen, fünf Ankünfte wurden zu anderen Flughäfen umgeleitet. Es wird den ganzen Tag über zu Flugstreichungen und Verzögerungen kommen, teilte der Hamburger Flughafen am Sonntag auf Twitter mit.

Die Polizei der Hansestadt erklärte auf Twitter, dass weiterhin umfangreiche Verkehrsmaßnahmen erforderlich sind. Der Flughafen Hamburg kann derzeit weder erreicht noch betreten werden. Die S-Bahn fährt die Station am Flughafen bis auf Weiteres nicht an.

Was war geschehen?

Am Samstagabend wurde der Flughafen aufgrund einer Geiselnahme gesperrt. Gegen 20:00 Uhr durchbrach ein bewaffneter Mann mit einem Auto und einem Kind an Bord ein Tor zum Flughafen. Er schoss zweimal in die Luft auf dem Rollfeld und warf zwei brennende Flaschen aus dem Auto.

Laut Polizeiangaben konnte Kontakt zu dem Mann hergestellt werden. Am Sonntagmorgen um kurz vor 7:00 Uhr teilte die Hamburger Polizei auf Twitter mit: „Oberste Priorität ist das Leben der Geisel“

Laut der Zeitung „Bild“ verhandelte die Polizei die ganze Nacht über mit dem Mann auf Türkisch. Er hat seine vierjährige Tochter im Auto und möchte mit ihr per Flugzeug in die Türkei ausreisen. Hintergrund ist ein Streit um das Sorgerecht, nach Angaben des Sprechers hatte die Frau des Fahrers eine Kindesentführung gemeldet.

Großaufgebot vor Ort

Die Polizei ist seit der Nacht mit einem großen Aufgebot, einschließlich Spezialeinheiten, vor Ort. Auch Psychologen sind vor Ort. Der gesamte Flugbetrieb wurde eingestellt. Die von dem Mann geworfenen Brandsätze wurden sofort von der Flughafenfeuerwehr gelöscht. Alle Flugzeuge, in denen sich noch Menschen befanden, sollten evakuiert werden. Auch die Terminals wurden evakuiert. In einem Hotel wurde eine Sammelstelle für Personen eingerichtet.

Bereits im Oktober wurde der Flughafen Hamburg vorübergehend gesperrt, da es eine Anschlagsdrohung gegen ein iranisches Flugzeug gab.

(afp/yz/ks)



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