Landsberg: Etablierte Parteien für Erstarken der AfD verantwortlich

Titelbild
Delegierte auf dem Parteitag der AfD am 30. Juni 2018 in Augsburg.Foto: Lennart Preiss/Getty Images
Epoch Times4. März 2019

Der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, hat die etablierten Parteien für das Erstarken der AfD in Ostdeutschland verantwortlich gemacht. „Überall dort, wo die Menschen sich nicht verstanden fühlen und die etablierten Parteien keine Antworten liefern, steigt die Bereitschaft, sich populistischen oder politisch radikaleren Kräften zuzuwenden“, sagte Landsberg dem „Handelsblatt“ (Montagsausgabe).

Dabei müsse aber allen klar sein, dass Deutschlands wirtschaftliche Stärke und sein Erfolgsmodell soziale Marktwirtschaft nur in einem europäischen Wirtschaftsraum funktionierten. Insofern seien die Ansätze der AfD, die das europäische Modell in Frage stellten, kontraproduktiv. „Populismus und Radikalisierung sind Gefahren für den Wirtschaftsstandort Deutschland in einer europäischen Wirtschaftsunion.“

Landsberg wies darauf hin, dass sich trotz der sehr guten wirtschaftlichen Lage in Deutschland viele Menschen von der positiven Entwicklung abgekoppelt fühlten und ablehnende und radikale Positionen entwickelten. Diese Tendenzen zeigten sich vor allem in den strukturschwachen Regionen und in Teilen der neuen Bundesländer.

Wenn von immer weiter steigenden Steuereinnahmen und der sehr guten Wirtschaftslage zu lesen ist, erwarten die Menschen zurecht, dass davon auch etwas bei ihnen ankommen muss“,

erläuterte der Städtebund-Chef. „Diese Sorgen muss die Politik in Berlin ernst nehmen und darauf reagieren.“

Mit der Einsetzung einer Kommission Gleichwertige Lebensverhältnisse habe die Bundesregierung die Problematik zwar erkannt. Jetzt müsse aber auch geliefert und Antworten auf die Fragen der Menschen gefunden werden. „Dazu gehört unter anderem eine leistungsstärkere Infrastruktur bei Breitband, Mobilfunk, Straßen und Schienen, eine flächendeckend gute medizinische Versorgung, eine vernünftige Bildungsinfrastruktur und ein adäquates Angebot an Freizeit- und Kultureinrichtungen“, so Landsberg. „Zudem muss es ein Ziel sein, dass die Menschen vor Ort Arbeit finden können oder das Pendeln zur Arbeitsstelle erleichtert wird.“ (dts)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion