Langjähriger SWR-Mitarbeiter kritisiert Demo-Berichterstattung des Senders

Offenbar stand die SWR-Berichterstattung zur Corona-Demo in Freiburg im Gegensatz zum selbst Erlebten eines Mitarbeiters der Medienanstalt. Doch das war nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.
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Podcast. Symbolbild.Foto: iStock
Epoch Times13. Januar 2022

Der SWR-Mitarbeiter Martin Ruthenberg hat am 9. Januar in einem Podcast auf Magentacloud im Internet seine Wut über seinen Arbeitgeber öffentlich gemacht. Grund für seinen Ärger ist die aus seiner Sicht tendenziöse Berichterstattung des SWR über eine Corona-Demonstration am 8. Januar in Freiburg mit annähernd 6.000 Teilnehmern, an der er selbst teilgenommen hatte.

Am 10. Januar 2022 veröffentlichte er den Podcast auf Twitter mit den Worten.

Ruthenberg arbeitet seit Anfang der 90er-Jahre beim „Südwestrundfunk“ als Sprecher und Moderator für klassische Musiksendungen auf SWR2 und unter anderem als Nachrichtensprecher für „SWR aktuell“. Seit Ende Oktober ist er nach eigenen Angaben arbeitsunfähig.

Damit ist Ruthenberg der zweite SWR-Mitarbeiter nach Ole Skambraks, der öffentlich Kritik an der Berichterstattung des Senders übte. Skambraks war 12 Jahre lang beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk tätig und wurde mittlerweile wegen seiner Kritik am Sender entlassen.

Was ist die Kritik?

In dem von Ruthenberg kritisierten SWR-Bericht wird den Corona-Demonstranten – zumindest in Teilen – der Vorwurf gemacht, die Gesellschaft zu spalten.  „Ich bin kein Spalter“, so Ruthenberg. Er fühle sich durch solche Aussagen diffamiert und ausgegrenzt. Auch habe er in Freiburg keinen Menschen gesehen, der auch nur eine Tendenz von „Spalten wollen“ gezeigt habe. „Das waren alles sehr friedliche, sehr liebevolle Menschen.“

Weiter kritisierte er ein im SWR-Beitrag angesprochenes Plakat, das als Beispiel für eine befürchtete Radikalisierung der Demonstrationen herangezogen wurde. Die Aufschrift auf dem Plakat zog Parallelen zur Nazi-Diktatur: „KZ-Wächter 1945 – Mauerschützen 1990 – Polizeikräfte 2021“.

Ruthenberg betonte ausdrücklich: „Ich habe gestern kein einziges solches Plakat wahrgenommmen.“ Dabei sei er für dieses Thema „äußerst sensibilisiert“.

„Mein Großvater wurde aufgrund seiner politischen Ansichten von den Nazis totgespritzt“, betont er. Er finde es „geschmacklos und diffamierend“, dass dieses Plakat rausgenommen wurde, „um uns Demonstranten als Spalter zu bezeichnen“. Dieses Beispiel sei statistisch gesehen völlig bedeutungslos.

Manipulation mit Kampfbegriffen und Fake News

Auch sei er insgesamt enttäuscht von dem öffentlich-rechtlichen Sender. Der „SWR aktuell“-Beitrag mache exemplarisch deutlich, wie Medien und Politiker seit dem Beginn der Corona-Krise „funktionieren“.

Es spreche vieles dafür, dass „international agierende Netzwerke sogenannter Spin-Doktoren ihre Hände im Spiel haben“. Dies seien „Public-Relations-Werbefachleute“, die sehr genau wüssten, wie sie die öffentliche Meinung lenken könnten. Ruthenberg habe jedoch wenig Hoffnung, dass man diese Zusammenhänge vor der Bewältigung der Krise herausfinden könne.

Der SWR-Mann stellte klar, dass er kein Corona-Leugner sei. Auch habe er in diesen zwei Jahren keinen einzigen Menschen getroffen, der Corona geleugnet habe. Die Medien hätten „Corona-Leugner“ als Kampfbegriff in der Gesellschaft salonfähig gemacht, sagt er.

Er selbst wisse, dass Menschen an Corona sterben, halte das Virus für sich persönlich aber für nicht so gefährlich, wie es den Anschein habe. Die wissenschaftliche Lage zu den meisten Fragen zu Corona sei keineswegs so eindeutig, „wie die Medien sie darstellen“. Auch sei der wissenschaftliche Diskurs noch im Gang.

„Fake News, diese falschen Tatsachenbehauptungen“,  gebe es aber nicht nur im Internet, sondern auch in den öffentlich-rechtlichen Medien – wie man gesehen habe, so Ruthenberg. Er selbst sei zwar kein Wissenschaftler, sei aber durch die „harte Denkschule“ seines inzwischen 92-jährigen Vaters gegangen. Dieser habe als Mathematiker und Physiker bis ins hohe Alter an Zahlenräumen geforscht.

Durch ihn habe er gelernt, was es heiße, einen wissenschaftlichen Diskurs zu führen: „Wer bereit ist, sich in zeitaufwendigen Recherchen in die Tiefen des Internets zu begeben, der wird feststellen, dass dieser Diskurs immer noch geführt wird.“ Nebenbei müsse man sich noch der Herausforderung stellen, Fake News und seriöse Quellen zu unterscheiden.

Lockdown der Kinder und Impfpflicht-Diskussion

Erstmals wütend sei er „im Herbst 2020 [geworden], als die Kinder zum zweiten Mal in einen Lockdown geschickt wurden“. Wissenschaftliche Belege für diese Maßnahme habe es laut Ruthenberg nicht gegeben. Auch heute noch gebe es diese eindeutigen Belege nicht, dass von Kindern eine besondere Gefahr in der Pandemie ausgehe.

Dann sei im Sommer 2021 das Thema Impfpflicht/Impfzwang salonfähig geworden. Da sei es für ihn „ungemütlich“ geworden. Als dann im Oktober ein SWR-Kollege die Corona-Berichterstattung des Senders kritisiert hatte und dafür gefeuert wurde, habe Ruthenberg einen internen offenen Brief an den Intendanten und die Geschäftsleitung geschrieben und um Rücknahme der Kündigung des Mitarbeiters gebeten. Zugleich schlug Martin Ruthenberg dem Sender einen „angstfreien Diskurs“ zum Thema „ausgewogene Berichterstattung“ vor. (sm/nh)



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