Lauterbach: Ganz Deutschland „bald ein Risikogebiet“ – Reisebeschränkungen sinnlos

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SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach zweifelte den Sinn innerdeutscher Quarantäneregeln an, "weil quasi ganz Deutschland ein Risikogebiet sein wird".Foto: Kay Nietfeld/dpa
Epoch Times5. Oktober 2020

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat sich gegen innerdeutsche Reisebeschränkungen für Menschen aus inländischen Corona-Hotspots ausgesprochen. „Ich bin persönlich nicht davon überzeugt, dass uns dies weiterbringt“, sagte Lauterbach am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“ zum Vorgehen Schleswig-Holsteins, das Reisebeschränkungen für Menschen aus deutschen Landkreisen mit erhöhter Infektionszahl erlassen hat.

Lauterbach sagte, „demnächst“ werde es sehr viele Kreise geben, wo die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz über 50 liegt. „Ich glaube, dass es dann sehr unübersichtlich wird.“ Die Regel werde dann kaum noch sinnvoll anzuwenden sein.

Dem „Tagesspiegel“ sagte der Politiker: „Ich gehe davon aus, dass wir die Zahl von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner pro Woche sehr bald in vielen Regionen in Deutschland überschreiten werden.“

Lauterbach: „Deutschland bald ein Risikogebiet“

Lauterbach zweifelte den Sinn innerdeutscher Quarantäneregeln an, „weil quasi ganz Deutschland ein Risikogebiet sein wird“. Er ergänzte: „Ob man dann reist oder nicht, wird kaum noch einen Unterschied machen.“

Schleswig-Holstein verlangt eine 14-tägige Quarantäne oder binnen fünf Tagen zwei negative Corona-Tests von Einreisenden aus ausländischen wie inländischen Risikogebieten. Innerhalb Deutschlands fallen derzeit die Städte Hamm und Remscheid sowie die Berliner Bezirke Mitte, Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg unter diese Vorschrift.

Lauterbach sagte, statt solcher Beschränkungen müssten die Virusbekämpfung und Pandemiebeherrschung in den Corona-Hotspots in den Vordergrund gestellt werden. Er forderte, die Obergrenze von 25 Gästen für private Feiern verpflichtend zu machen, das Tragen von Masken auf stark besuchten öffentlichen Plätzen anzuordnen und Schulen mit Lüftungsanlagen auszustatten. (afp/sza)



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