Lehrer besorgt: Immer mehr radikalisierte islamische Kinder an Schulen

Lehrer wenden sich immer häufiger an die Hotline des Bundesministerium für Migration und Flüchtlinge und an die Polizei. Der Grund sind radikalisierte islamische Kinder und Jugendliche, die durch Beschimpfungen, Zwang gegenüber anderen Mitschülern und Verherrlichung des Dschihad auffallen.
Epoch Times8. Februar 2018

Seit Oktober 2017 melden sich vermehrt Lehrer und Schulpsychologen bei der Hotline des Bundesministeriums für Migration und Flüchtlinge (BAMF) um Hilfe zu finden für den Umgang mit radikalisierten islamischen Kindern und Jugendlichen.

“Die meisten Kinder haben ihre Sozialisation aus einem salafistischen Umfeld – sprich: Die Eltern selbst sind radikalisiert”, sagt Florian Endres von der Beratungsstelle Radikalisierung in Nürnberg der WELT.

In Deutschland leben rund 10.800 Menschen, die die Behörden als Salafisten einstufen.

Radikales islamistisches Verhalten durch Schüler hat eine neue Qualität

Wie zeigt sich die Radikalisierung? Matthias Möller, Schulleiter des Schulzentrums Walle in Bremen, hat Erfahrungen mit radikalisiertem Verhalten an seiner Einrichtung.

Jedoch feindselige Äußerungen gegen Homosexuelle, frauenfeindliche Äußerungen und eine Verherrlichung des Dschihad mitten im Unterricht durch Schüler – seien neu.

Außerdem versuchten Schüler der Oberstufe, Mitschülerinnen zum Tragen von Kopftüchern zu zwingen. “Das ist eine neue Qualität, wie wir sie so noch nicht erlebt haben”, berichtet Möller. Er habe daraufhin die Polizei eingeschaltet.

Eine Initiative erarbeitete eine Broschüre unter dem Titel “Integration fördern, Radikalisierung erkennen – Handreichung für Lehrkräfte in der schulischen und beruflichen Bildung”. Die Broschüre ist für jedermann hier verfügbar.

Linke-Partei fordert Islamismusprävention an Schulen

Die fortschreitende Radikalisierung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland hat “Die Linke” dazu bewogen, einen Antrag in die Hamburger Bürgerschaft zu bringen.

“Dschihadistische und salafistische Gruppierungen werben gezielt an öffentlichen Orten, auch an Schulen und vor allem in digitalen Räumen der Alltags- und Lebenswelten von Schülern, um Anhänger für ihre extremen Überzeugungen”, heißt es in dem Antrag.

Im Antrag wird außerdem gefordert, dass ein Konzept zur Islamismusprävention erstellt wird. An jeder Schule sollte mindestens ein Lehrer regelmäßig und umfassend geschult werden. Bei Verdacht auf Radikalisierung müsse garantiert werden, dass Schulen, Eltern und Experten der Jugendhilfe schnell eingreifen können.

Nährboden für islamistische Radikalisierung ist der Salafismus

Präventionsarbeit solle zu einem festen Bestandteil des Unterrichts werden, “damit Sensibilisierung und Prävention sicher und kontinuierlich an Schulen stattfinden können”, erläutert Fraktionschefin Sabine Boeddinghaus der WELT.

Das von Salafisten verbreitete Gedankengut sehen Sicherheitsbehörden als den Nährboden für eine islamistische Radikalisierung, die Anhänger zu Terroranschlägen oder zum Kampf für den IS bewegen kann. (er)

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