Linkenvorsitz-Kandidatin Hennig-Wellsow nennt Bedingungen für Rot-Rot-Grün
Die Kandidatin für den Linken-Parteivorsitz, Susanne Hennig-Wellsow, hält Rot-Rot-Grün im Bund unter Bedingungen für denkbar. „Rüstungsexporte lehnen wir ab und Kampfeinsätzen der Bundeswehr werden wir nicht zustimmen“, sagte Hennig-Wellsow dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“ laut einer Meldung vom Sonntag. „Diese Linie überschreiten wir nicht, auch nicht in einer Koalition.“
Gleichzeitig ging die derzeitige Landes- und Fraktionschefin in Thüringen auf Distanz zu außenpolitischen Maximalforderungen aus der Partei, etwa nach einem NATO-Austritt Deutschlands. Ein Hindernis für Rot-Rot-Grün sieht Hennig-Wellsow darin nicht. „Perspektivisch wollen wir ein kooperatives europäisches Sicherheitssystem, auch mit Russland“, sagte sie. „Darüber kann man mit SPD und Grünen sprechen.“ Auch bei klassischen UN-Blauhelmeinsätzen ohne Kampfauftrag „würden wir uns nicht grundsätzlich verweigern“.
Hennig-Wellsow hatte am Freitag ebenso wie Hessens Linken-Fraktionschefin Janine Wissler ihre Kandidatur für den Parteivorsitz erklärt. Die bisherigen Linkenchefs Katja Kipping und Bernd Riexinger treten beim Parteitag Ende Oktober nicht erneut an.
Hennig-Wellsow verteidigte ihr Ziel einer weiblichen Linken-Doppelspitze. „Ich glaube, dass Janine Wissler und ich die Partei wieder zusammenführen können“, sagte Hennig-Wellsow dem „Spiegel“. „Wir ergänzen uns.“ Während Hennig-Wellsow die Linke in eine rot-rot-grüne Regierung führen will, zählt Wissler zum regierungskritischen Flügel der Partei.
Hennig-Wellsow verteidigte Wissler auch gegen Kritik an deren Nähe zur umstrittenen trotzkistischen Organisation Marx21, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Dies spiele „für unsere Arbeit keine Rolle“, sagte die Thüringer Linkspolitikerin. Wissler habe in den vergangenen Jahren bewiesen, dass sie eine pragmatische Politikerin sei. (afp)
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