Bundestag erinnert an den 17. Juni 1953 in der DDR – Massenaufstand gegen die Macht der Sowjetunion

Am 17. Juni 1953 protestieren in der DDR rund eine Million Menschen gegen das sozialistische Regime der Sowjetunion und der SED. Der Aufstand wurde mit Panzern niedergeschlagen, es gab viele Tote. In der BRD war dieser Tag 30 Jahre lang ein Feiertag – er hieß "Tag der deutschen Einheit".
Von 17. Juni 2020

Der Bundestag debattiert aus Anlass des 17. Juni, des nationalen Gedenktages an den Volksaufstand in der DDR 1953, heute im Plenum.

Der Volksaufstand am 17. Juni 1953 gilt als der erste öffentliche Massenprotest im Machtbereich der Sowjetunion nach 1945. Etwa eine Million Menschen gingen damals in Ost-Berlin und mehr als 700 anderen Orten in der DDR für bessere Lebensbedingungen, Demokratie, Freiheit und die deutsche Einheit auf die Straße.

Hier der Livestream:

In der BRD ein Feiertag

Was geschah am 17. Juni 1953 in der DDR? In der BRD war dieser Tag 30 Jahre lang ein Feiertag – zum Gedenken an den Volksaufstand der Menschen in der DDR.

Am 17. Juni 1953 protestierten in der DDR viele Menschen gegen das sozialistische Regime, das von der Sowjetunion dominiert wurde. Es kam zu Massenprotesten der Arbeitenden, es gingen über eine Million Menschen auf die Straße. Sie forderten freie Wahlen.

Dabei fuhren in Berlin und weiteren Städten, darunter auch Leipzig, russische Panzer auf. 25.000 sowjetische Soldaten übernahmen Berlin, das Regierungsviertel abgeriegelt und der Ausnahmezustand verhängt.

Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) der DDR hatte nichts mehr zu sagen, die sowjetischen Streitkräfte übernahmen.

Es gab über 100 Tote (die Zahl ist umstritten, manche sprechen von bis zu 260 Toten unter den Demonstranten), 19.000 Menschen wurden verhaftet. Anschließend wurden schätzungsweise über 1.600 Menschen vor Gericht verurteilt.

1953 war das schnellste Medium das Radio, darüber informierte man sich.

Die originalen Bilder stammen aus dieser Zeit – die durch die Fox Tönende Wochenschau verbreitet wurden. D.h., man sah sie vor dem Hauptfilm im Kino, teilweise viele Tage später:

Neue Deutsche Wochenschau (West) über den Volksaufstand in der „DDR“.

Einer der Auslöser des Aufstandes war ein Beschluss der 13. Tagung des Zentrakomitee der SED am 13./14. Mai zur Erhöhung der Arbeitsnormen um mindestens 10 Prozent. Zuerst streikten die Bauarbeiter in der Stalinallee in Berlin wegen dieser Festlegung.

Das Zentralkomitee der SED erklärte indes die Massenproteste später zu einem vom Westen gelenkten „faschistischen Putsch“.




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