LKA-Direktor: Kindesmissbrauch im Bergisch Gladbach-Fall ist viel größer als in Lügde

Experten des nordrhein-westfälischen Landeskriminalamtes (LKA) gehen davon aus, dass der Missbrauchsfall in Bergisch Gladbach größer ist als der Fall in Lügde.
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Ein Kind.Foto: iStock
Epoch Times25. November 2019

Experten des nordrhein-westfälischen Landeskriminalamtes (LKA) gehen davon aus, dass der Missbrauchsfall in Bergisch Gladbach größer ist als der Fall in Lügde.

„Wenn so viele Chatteilnehmer und Gruppen da sind, kann man davon ausgehen, dass das sichergestellte Datenmaterial größer ist als im Fall Lügde. Das sind immense Datenmengen“, sagte LKA-Direktor Frank Hoever der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ vom Montag.

Der Leiter des Cybercrime-Kompentenzzentrums beim LKA, Sven Schneider, ergänzte: „Ich denke auch nicht, dass der Fall Bergisch Gladbach ein Einzelfall gewesen ist. Die Täter müssen sich ja austauschen, um an Bildmaterial zu kommen und Gleichgesinnte zu finden. Und das funktioniert in erster Linie über Foren im Internet und über Messenger-Dienste.“

Erlaubnis für Fakebilder von Kindern

Hoever und Schneider machten sich dafür stark, künftig computergeneriert Fakebilder von Kindern verwenden zu dürfen, um in die Chats der Täter aufgenommen zu werden.

„Ich würde das sehr begrüßen. Das wäre die Eintrittskarte in Straftäterkreise. Eine entsprechende Ermächtigung wäre enorm wichtig für die Ermittlungen. Wenn wir selber Material einbringen könnten in die Chats, würden deutlich mehr Fälle ans Licht kommen“, sagte Hoever.

Die Missbrauchsserie von Lügde im Kreis Lippe war Ende Januar bekannt geworden. Auf einem Campingplatz in der ostwestfälischen Stadt war es zu tausendfachem Kindesmissbrauch gekommen. Die meisten der betroffenen Kinder waren zur Tatzeit zwischen drei und 14 Jahre alt. (afp)

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