MAD-Zahlen zeigen: Es gibt immer weniger „rechtsradikale“ Verdachtsfälle in der Bundeswehr – nicht mehr

Nach Angaben der Verteidigungsministerin gibt es immer mehr "rechtsradikale" Verdachtsfälle innerhalb der Bundeswehr. Doch die Zahlen des MAD sprechen eine andere Sprache. Demnach gibt es immer weniger rechtsradikale Tendenzen beim Militär.
Titelbild
Junge Bundeswehr Rekruten.Foto: Andreas Rentz/Getty Images
Epoch Times10. Mai 2017

Nach Angaben von Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen gibt es immer mehr „rechtsradikale“ Verdachtsfälle innerhalb der Bundeswehr.

Doch die Zahlen des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) zeigen ein anderes Bild. Eine aktuelle MAD-Statistik belegen, dass Verdachtsfälle auf Rechtsextremismus abnehmen.

Nach dem Fall des angeblichen rechtsradikalen Offiziers Franco A. sagte die Verteidigungsministerin, die Bundeswehr habe ein „Haltungs- und Führungsproblem“. Diese Aussage deckt sich jedoch nicht mit den aktuellen Zahlen des Militärischen Abschirmdienstes.

MAD-Statistik

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Von der Leyen kündigt Reformen bei Bundeswehr an

Nach dem Fall Franco A. hat die Verteidigungsministerin Reformen bei der Bundeswehr angekündigt. Dabei gehe es um eine Revision der Disziplinarverfahren, die Stärkung des Prinzips Innere Führung, eine Verbesserung der politischen Bildung der Soldaten und schnellere Meldeketten, sagte die Ministerin vor Beginn einer Sondersitzung des Verteidigungsausschusses des Bundestags am Mittwoch in Berlin.

Auch der so genannte Traditionserlass zum Umgang der Bundeswehr mit der Vergangenheit soll überprüft werden. „Wir werden in den eigenen Reihen uns auch beschäftigen mit der Frage Traditionserlass, der 1982 zum letzten Mal überarbeitet worden ist“, sagte die Ministerin.

Sie fügte hinzu, „dass wir einen breiten Prozess innerhalb der Bundeswehr selber haben, den wir gemeinsam gehen müssen – vom Rekruten bis zum General, vom Referenten bis zur Ministerin“.

Von der Leyen kündigte außerdem an, den Ausschuss über den Stand der Aufklärung zu informieren. Sie bestätigte in dem Zusammenhang, dass es im Fall Franco A. Munitionsfunde gebe, „die aus den Beständen der Bundeswehr stammen“. Bereits in der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass im Umfeld von Franco A. erhebliche Mengen verschiedenster Munition gefunden wurden.

Berichten will von der Leyen dem Ausschuss auch über den Stand der Durchsuchungen in Bundeswehr-Kasernen nach „Wehrmachts-Devotionalien, die wir dort nicht haben wollen“.

Die nichtöffentliche Sondersitzung des Ausschusses war von der Opposition beantragt worden. Der seit Ende April inhaftierte Oberleutnant Franco A. hatte sich offiziellen Meldungen zufolge monatelang als syrischer Flüchtling ausgegeben und angeblich einen Anschlag geplant.

Der Bundeswehr lagen schon seit 2014 Hinweise auf eine „rechtsextreme Gesinnung“ des Offiziers vor, ohne dass Konsequenzen folgten. Am Dienstag wurde ein mutmaßlicher Komplize festgenommen. (so/afp)



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