Massive Schwierigkeiten bei Aufnahme von Kita- und Schulbetrieb auf dem Land
Der Städte- und Gemeindebund warnt vor massiven Schwierigkeiten beim Hochfahren des Kita- und Schulbetriebs in den kommenden Wochen und vor einem drastischen Einbruch der Kommunalfinanzen infolge der Coronakrise.
„Wir müssen einen Schichtbetrieb organisieren, damit nie zu viele Kinder gleichzeitig im Schulgebäude sind. Wir müssen die Taktzeiten der Busse anpassen, damit alle Schüler an die Schulen kommen“, sagte Verbandspräsident Uwe Brandl (CSU) der „Welt“ (Montagausgabe).
Im ländlichen Raum müsste man dafür eigene Buslinien organisieren. Nach den bisherigen Vorgaben müsse ein Ausschreibungsverfahren durchgeführt werden, um den günstigsten Unternehmer zu finden. „Wenn wir das weiter so handhaben, werden wir einen Busdienst erst im Oktober etablieren können. Wir brauchen schnelle Entscheidungen.“
Große Probleme wegen zu kleiner Gruppen
Darunter auch solche, die unter Umständen jenseits der bisherigen Vergabepraxis stattfänden. Große Probleme sieht Brandl auch bei der Öffnung der Kitas: „In Bayern dürfen aktuell fünf Kinder von zwei Erzieherinnen in einem Gruppenraum betreut werden. Mit solch einem Konzept werden wir sehr schnell an räumliche und personelle Grenzen stoßen.“
Das werde „unsere Ressourcen komplett sprengen“, so Brandl. Die Politik müsse hier nachjustieren und zulassen, „dass wir mehr Kinder betreuen können, selbst wenn das mit einem höheren Risiko verbunden ist“.
Brandl rechnet mit dramatischen Einnahmeausfällen in den Kassen von Städten und Gemeinden: „Momentan können wir noch nicht abschätzen, wie sehr die Rezession der Wirtschaft die kommunalen Kassen betreffen wird. Ich rechne mit Einbrüchen von 30 bis 40 Prozent im laufenden Jahr.“
Gefahr des Arbeitsplatzverlustes
Dramatischer sei die mittelfristige Perspektive, so der CSU-Politiker. Es stelle sich die Frage, wie viele Arbeitsplätze verloren gehen könnten. „Für die Jahre 2020 und 2021 rechnen wir damit, dass den kommunalen Kassen zweistellige Milliardenbeträge im hohen Bereich fehlen.“
Man habe die Finanzkrise gemeistert, indem die öffentliche Hand massiv investiert habe. „Das muss uns wieder gelingen. Deswegen fordern wir einen Rettungsschirm und ein stringentes Vorgehen von Bund und Ländern.“ (dts)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion