Monsanto-Lobbyismus: Ex-Umweltministerin Hendricks soll umerzogen werden

US-Saatgutkonzern Monsanto erstellten Listen mit Kritikern ist laut "Süddeutscher Zeitung" die ehemalige Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) aufgeführt. Sie wird demnach als möglicherweise noch beeinflussbar eingestuft.
Titelbild
Laut Medienberichten wollte Monsanto die Kritiker "erziehen", besonders hartnäckige Gegner sogar "überwachen".Foto: dpa
Epoch Times5. August 2019

Auf den vom US-Saatgutkonzern Monsanto erstellten Listen mit Kritikern ist laut „Süddeutscher Zeitung“ die ehemalige Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) aufgeführt. Hendricks sei in ihrer Position zu dem Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat von Monsanto  „potentially moveable“, also möglicherweise noch zu bewegen, zitierte die Zeitung am Montag aus einem Auszug aus der sogenannten Stakeholder-Liste von Monsanto. Hendricks‘ Fall ist der erste in Deutschland, der publik wird.

Anfang Mai war in Frankreich bekannt geworden, dass die PR-Agentur Fleishman Hillard im Auftrag Monsantos geheime Listen mit Kritikern führte. Laut Medienberichten wollte Monsanto die Kritiker „erziehen“, besonders hartnäckige Gegner sogar „überwachen“. Der Mutterkonzern von Monsanto, Bayer, entschuldigte sich.

Nach Angaben von Bayer hatte Fleishman Hillard in sieben europäischen Ländern Listen mit Kritikern zusammengestellt, darunter auch in Deutschland. Dazu kamen Kritiker „im Umfeld der EU-Institutionen“. Eine von Bayer beauftragte Kanzlei schrieb nach Angaben des Konzerns alle auf den Listen Aufgeführten an. In Deutschland wurde aber bislang nicht bekannt, wer auf den Listen stand.

Die „Süddeutsche“ zitierte nun aus dem Dossier über Hendricks, „gewünschtes Ziel des Engagements“ sei es, die Ministerin dazu zu bringen, „zu einer neutralen Haltung zu wechseln“. Als mögliche „Transporteure der Botschaft“ definiert das tabellarische Dossier demnach „andere SPD-Mitglieder, so hochrangig wie möglich“, sowie „andere Bürokraten“.

„Dass Dossiers mit solchen Handlungsanweisungen angefertigt wurden, ist befremdlich“, sagte Hendricks der „Süddeutschen“. „Beruhigend, dass es keiner versucht hat.“

ilo/bk/sua



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion