Tote Tramperin: Mutmaßlicher Mörder von Sophie L. in Deutschland angekommen

Sie wollte von Leipzig nach Bayern trampen - und wurde unterwegs an der Autobahn 9 umgebracht. Wochen nach der Tat ist der mutmaßliche Mörder von Sophia L. nun von Spanien an die deutsche Justiz ausgeliefert worden.
Titelbild
Polizisten sichern im Juni am Fundort der Leiche von Sophia L. nahe der Autobahn bei Asparrena in Nordspanien Spuren.Foto: Jesus Andrade/El Correo/dpa
Epoch Times1. September 2018

Der mutmaßliche Mörder der trampenden Studentin Sophia L. ist nach Deutschland ausgeliefert worden. Der 41 Jahre alte marokkanische Lastwagenfahrer sitzt seit Freitag in einem Gefängnis in Oberfranken, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Bayreuth mit.

Kripo-Beamte hätten den Marokkaner am Donnerstag in Spanien abgeholt und nach Bayern gebracht. Am Freitag habe ihm ein Richter am Amtsgericht Bayreuth den Haftbefehl wegen Mordes eröffnet.

Täter fuhr mit Leiche durch Europa

Die in Amberg in der Oberpfalz geborene 28-jährige Sophia L. hatte Mitte Juni von ihrem Studienort Leipzig in Richtung Nürnberg trampen wollen. Dabei nahm der Lastwagenfahrer sie den Ermittlungen zufolge an einer Tankstelle an der Autobahn 9 in Sachsen mit und brachte sie später auf einem Rastplatz in Oberfranken um.

Die Kriminalpolizei stützte sich bei ihren Ermittlungen unter anderem auf eine Auswertung von GPS-Daten des Lastwagens. Wenige Tage später wurde die Leiche bei einer Autobahntankstelle nahe der Gemeinde Asparrena in Nordspanien gefunden. Zuvor hatte die Polizeieinheit Guardia Civil in Jaén in der südspanischen Region Andalusien den Tatverdächtigen gefasst.

Trauergottesdienst

Anfang der Woche, rund zweieinhalb Monate nach ihrem gewaltsamen Tod, war Sophias Leiche zur Bestattung freigegeben worden. Ein Termin für eine Beisetzung stand nach Angaben ihres Bruders vom Freitag noch nicht fest. Die Zeremonie soll nicht öffentlich, im engsten Familien- und Bekanntenkreis stattfinden.

Anfang August hatte es bereits einen Trauergottesdienst für die Studentin gegeben. Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, verurteilte dabei scharf den Hass in sozialen Medien. Nach dem Verbrechen sei es wegen des marokkanischen Verdächtigen „zu unfassbaren Hasskommentaren“ im Netz gekommen. Bedford-Strohm kannte Sophia noch als Studentin aus seiner Zeit als Professor der Universität Bamberg. (dpa/sm)



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