Weidel meldet Interesse an AfD-Kanzlerkandidatur an

In Umfragen erreicht die AfD auf Bundesebene derzeit einen Rekordwert von bis zu 20 Prozent. – Am Mittwoch kündigte die Partei an, bei der Bundestagswahl 2025 erstmals einen Kanzlerkandidaten aufzustellen.
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Die Co-Vorsitzende der AfD, Alice Weidel, kann sich vorstellen, Kanzlerkandidatin zu werden.Foto: Odd Andersen/AFP via Getty Images
Epoch Times22. Juni 2023

Die Co-Vorsitzende der AfD, Alice Weidel, hat Interesse an der Kanzlerkandidatur ihrer Partei angemeldet. „Natürlich habe ich Lust“, sagte Weidel am Donnerstag dem Sender „Welt TV“ – und fügte einschränkend hinzu: „Andere haben aber auch Lust. Und das entscheiden unsere Mitglieder.“ Weidel wollte in dem Interview nicht grundsätzlich ausschließen, dass der thüringische AfD-Landesvorsitzende Björn Höcke Kanzlerkandidat der Partei wird.

Auf die Frage, ob auch Höcke den mit einer Kanzlerkandidatur verbundenen Führungsanspruch ausfüllen könnte, sagte Weidel: „Rein theoretisch könnte er das tun.“ Sie gehe aber davon aus, dass Höcke wegen des erwarteten guten Wahlergebnisses bei der Landtagswahl kommendes Jahr in Thüringen dort bleiben werde. Weidel verteidigte Höcke gegen die Einstufung durch den Verfassungsschutz als rechtsextremistisch: „Herr Höcke ist kein Rechtsextremist“, sagte sie.

In aktuellen Umfragen erreicht die AfD auf Bundesebene einen Rekordwert von bis zu 20 Prozent. Am Mittwoch hatten Weidel und der Co-Vorsitzende Tino Chrupalla angekündigt, dass die AfD bei der Bundestagswahl 2025 erstmals einen eigenen Kanzlerkandidaten aufstellen werde. Allerdings ist keine der im Bundestag vertretenen Parteien bereit, mit der AfD zu regieren.

Weidel äußerte am Donnerstag die Erwartung, dass CDU-Chef Friedrich Merz seine Absage an jede Form der Zusammenarbeit mit der AfD nicht durchhalten werde – vor allem wegen des Drucks aus den ostdeutschen CDU-Landesverbänden. „Das ist ein Kurs, der nicht durchhaltbar ist“, sagte sie. „Es finden bereits informelle Gespräche zwischen der AfD und CDU statt. Das kann Friedrich Merz überhaupt nicht verhindern.“ Einzelheiten nannte Weidel nicht.

(afp/red)



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