Neuer PEI-Impfbericht: Rund 300.000 Nebenwirkungen und 2.810 Todesfälle

Gesichtslähmung, Herzmuskelerkrankungen, Atemnot. Die Liste der Nebenwirkungen, die nach einer COVID-Impfung auftreten, ist lang. Doch da diese im Verhältnis nur selten auftreten, sieht das Paul-Ehrlich-Institut kein „Risiko-Signal“, wie es im Sicherheitsbericht vom 4. Mai heißt. Bei Fachleuten stößt das auf erhebliche Kritik.
Titelbild
Eine Pflegekraft bereitet eine COVID-19-Impfung vor.Foto: ROB ENGELAAR/ANP/AFP via Getty Images
Von und 15. Mai 2022

Drei Monate hat es gedauert, bis der neue sogenannte Sicherheitsbericht über die COVID-Impfstoffe, erstellt vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI), veröffentlicht wurde. Seit Beginn der Impfkampagne wurden die Zeiträume von anfänglich einer Woche immer weiter ausgedehnt, zunächst auf einen Monat, später auf zwei Monate und letztlich sogar auf ein Vierteljahr. Begründet wurde dies damit, dass sich das Impftempo verlangsamt hat.

Selbst die Tatsache, dass im April im Bundestag über eine allgemeine COVID-Impfpflicht diskutiert wurde, konnte die Erstellung des Berichts nicht beschleunigen. Man wolle den Gesamtzeitraum bis Ende März erfassen, hieß es auf der Seite des PEI. Inzwischen ist der neue 26-seitige PEI-Bericht vom 4. Mai 2022 online, in einer deutlich abgespeckten Version. Der Bericht vom 7. Februar hatte noch 46 Seiten.

Vom 27. Dezember 2020 bis 31. März 2022 wurden in Deutschland insgesamt 172.062.925 COVID-Impfungen durchgeführt. In diesem Zeitraum wurden dem PEI 296.233 Fälle von Nebenwirkungen gemeldet, die als Verdachtsfälle aufgeführt wurden. Demnach kam es durchschnittlich bei jeder 581. Impfdosis zu einer Meldung eines verdächtigen Ereignisses.

Als „unerwünschte Nebenwirkungen“ sind aufgeführt: Kopfschmerzen, Ermüdung, Reaktionen an der Einstichstelle, Fieber, Gliederbeschwerden, Schwindel, Myalgie, Übelkeit, krankhafte Schwellung von Lymphknoten (Lympohadenopathie), Unwohlsein, Ausschlag, beschleunigter Puls (Tachykardie), Wärmegefühl, Parästhesie (z.B. Kribbeln/Taubheit), Dyspnoe (Atemnot), Glieder- und Gelenkschmerzen, Erbrechen, Kraftlosigkeit, Husten, Menstruationsstörung, Durchfall, Bewusstseinsstörung (Somnolenz), Herpes Zoster, Herzmuskelerkrankung (Myokarditis), Juckreiz (Pruritus), Hypoästhesie, Herzbeschwerden (Palpitationen), Hautrötung (Erythem) und Lungenembolie.

Hierneben gibt es noch „unerwünschte Reaktionen von besonderem Interesse“, in denen man einige der vorerwähnten Symptome wiederfindet, aber auch konkrete Bezeichnungen wie Thrombose, Gesichtslähmung, Hirnblutung, Hörsturz, Multiple Sklerose-Rezidiv, analphylaktischer Schock, Herzstillstand, rheumatoide Arthritis und akute Nierenschädigung.

Bis zum 31. März wurden insgesamt 2.558 Fälle von Myokarditis und/oder Perikarditis (beides Herzerkrankungen)  gemeldet. Diese seien „eine sehr seltene Nebenwirkung von Comirnaty und Spikevax“, die besonders bei jungen Männern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren nach der zweiten Dosis auftreten, und zwar innerhalb weniger Tage nach der Impfung. Laut PEI sind „im Einzelfall schwerwiegende und auch tödliche Verläufe“ beobachtet wurden.

„Auch wenn die Todesfälle und Nebenwirkungen im Verhältnis der insgesamt verabreichten Impfdosen gering sind, so dürfen sie nicht verharmlost werden“, warnt der Pathologe Professor Dr. Burkhardt. „Bei anderen Impfstoffen wäre eine Impfkampagne längst abgebrochen worden“, schildert er.

Wurden bis zum 31. Dezember noch 2.255 Todesfälle erfasst, so liegt dem PEI nun eine Meldung von insgesamt 2.810 Personen vor, die in „unterschiedlichem zeitlichen Abstand zu einer COVID-19-Impfung“ verstorben sind. Bei 116 Fällen ergaben Ermittlungen des PEI, dass „wahrscheinlich oder möglicher ursächlicher Zusammenhang“ zur jeweiligen COVID-Impfung bestand.  In 608 der Todesfälle ist bekannt, dass Symptome innerhalb eines Tages auftreten. Welche das waren, ist nicht näher bezeichnet.

Neugeborenes stirbt am Tag der Geburt

Bei Kindern und Jugendlichen wurden insgesamt 5.862 Fälle von Nebenwirkungen an das PEI gemeldet. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren eine Impfung mit dem mRNA-Impfstoff von BioNTech/Pfizer. In der Altersgruppe 5 bis 11 Jahre gilt diese Empfehlung nur bei Vorerkrankungen und einem erhöhten Risiko für einen schweren COVID-Krankheitsverlauf. Üblicherweise verlaufen Corona-Infektionen bei Kindern in einem milden Verlauf. Inzwischen wurden jedoch zahlreiche Kinder ohne Vorerkrankungen geimpft, sogar unterhalb der von der STIKO empfohlenen Altersgrenze.

Nebenwirkungen wurden für 186 Kinder im Alter von unter fünf Jahren gemeldet, 124 davon im Alter zwischen 15 Monaten und vier Jahren. Die genaue Zahl der geimpften Kinder ist unbekannt. „Insgesamt 61 Verdachtsmeldungen beziehen sich auf Säuglinge, deren Mütter während der Stillzeit geimpft wurden“, so das PEI. Welche konkreten Meldungen vorliegen, führt das Institut jedoch nicht auf.

„In einem Fall wurde berichtet, dass ein Neugeborenes einer geimpften Frau am Tag der Geburt verstarb“, heißt es weiter. Eine Nachfrage habe ergeben, dass „eine Plazentaablösung mit erheblicher Hämatombildung für die Komplikationen bei dem Neugeborenen verantwortlich waren“, so das PEI auf Seite 11 des Berichts. Nicht hervorgeht, in welchem Zustand das Kind nach der Geburt war, wann es geboren wurde und wie viele Stunden es lebte.

„Wir wissen nicht, ob das Kind zehn Minuten oder 20 Stunden gelebt hat. Wenn das Kind lebend geboren wurde, dann gibt es keinen Grund dafür, dass eine Plazentaablösung zum Tod geführt hat. Die Frage ist zudem, ob dieses sowie die Plazenta auf Spike-Proteine untersucht wurden“, äußerte der Pathologe Professor Burkhardt.

Bei den „Reaktionen von besonderem Interesse“ bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren führt die Myokarditis (3,4 Fälle auf 100.000 Impfungen) die Liste an, gefolgt von Atemnot (2,6 auf 100.000 Impfungen) und Ohnmacht (1,5 von 100.000).  Weitere Todesfälle von Kindern und Jugendlichen nach der Impfung sind in dem Bericht nicht aufgeführt. Im Bericht vom 7. Februar war noch von acht Verstorbenen in dieser Personengruppe die Rede.

Pathologe entsetzt: PEI sieht „kein neues Risikosignal“

Laut Bericht will das PEI „Fälle einer Myo-/Perikarditis, von Thrombosen und immunologisch-vermittelten unerwünschten Reaktionen wie Immunthrombozytopenie nach Gabe der zugelassenen Impfstoffe intensiv überwachen und weiter untersuchen.“

Außerdem ist im Bericht erwähnt, dass der Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz bei der Europäischen Arzneimittelagentur EMA auf seiner Sitzung im Februar 2022 aufgrund von Spontanberichten und Literaturdaten beschlossen habe, „das Auftreten von starken Regelblutungen oder Amenorrhö (Ausbleiben der Regelblutung) nach der Impfung mit Comirnaty oder Spikevax weiter zu untersuchen“.

Gleichzeitig heißt es: „Seit dem letzten Sicherheitsbericht mit Daten bis zum 31. 03. 2022 wurde kein neues Risikosignal identifiziert.“ Unerwünschte Reaktionen würden oftmals im zeitlichen, „aber nicht unbedingt im ursächlichen Zusammenhang mit einer Impfung gemeldet werden“.

Für den Reutlinger Pathologen, Professor Dr. Burkhardt, ist diese Aussage ein Schlag ins Gesicht. In zwei Dringlichen Anfragen hatte er am 16. und 24. März 2022 dem PEI detaillierte Dokumentation von Organschäden bei nach der Impfung Verstorbenen (40 Obduktionen) und Nachweise des toxischen Spike-Proteins in Organen und Geweben, die noch 124 Tage nach der Impfung gefunden wurden, übermittelt. In dem PEI-Bericht hingegen spielen Obduktionen überhaupt keine Rolle.

Burkhardts Untersuchungen ergaben, dass in 80 Prozent der ihm vorliegenden Todesfälle eine COVID-Impfung todesursächlich war. Der Heidelberger Pathologie-Professor Peter Schirmacher kam auf immerhin 30 Prozent im Rahmen seiner eigenen Untersuchungen. „Das sollte genug Risikosignal sein. Das kann man nicht einfach unter den Tisch kehren“, so Burkhardt. Außerdem seien Erkrankungen wie beispielsweise Myokarditis nur bei histologischen Untersuchungen oder Biopsien zu diagnostizieren, erklärte der Pathologe weiter. „Klinische Verdachtsdiagnosen halte ich hier nicht für zielführend.“

Zudem beanstandet er, dass das PEI die Anzahl der Nebenwirkungen ins Verhältnis auf die verabreichten COVID-Impfungen setzt und nicht in Bezug auf die geimpften Personen.

„Erwähnt werden auch nicht die Spezialambulanzen, die in Erlangen und Berlin eingerichtet wurden, um Patienten zu untersuchen, die unter schwerwiegenden Impfnebenwirkungen und Impfschäden leiden“, kritisiert Burkhardt. Alle diese Informationen müssen nach seiner Auffassung in den PEI-Sicherheitsbericht mit einbezogen werden, zumal es noch immer die einrichtungsbezogene Impfpflicht gebe. „Dies allein sollte Risiko-Signal genug sein, um die COVID-Impfung sofort zu stoppen.“

Nach Angaben der Regierung waren am 31. März 63,2 Millionen Bundesbürger „grundimmunisiert“ und 48,8 Millionen haben zusätzlich eine Auffrischungs­impfung erhalten. Das heißt, jeder Geimpfte hat durchschnittlich 2,7 Impfdosen erhalten. Mit diesem Faktor müssten alle Risikoangaben des PEI multipliziert werden. Das heißt auch, dass etwa 0,47 Prozent der Geimpften oder jeder 214. in der Datenbank des PEI auftaucht. Da inzwischen teilweise eine vierte Dosis (zweite Booster-Impfung) verabreicht wurde, liegt das persönliche Risiko teilweise noch höher.

Die Daten des Impfregisters bergen ein weiteres Problem: Am 9. Mai waren offiziell nur noch 63,0 Millionen Personen „grundimmunisiert“. Dazu heißt es „Das RKI geht davon aus, dass die tatsächliche Impfquote bis zu fünf Prozentpunkte höher liegt, als auf dem Impfdashboard angegeben.“ Außerdem werde seit 29. April „die zweite Auffrischungsimpfung dargestellt, die […] umfangreicheren Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigungen [genutzt] und die Zählweise der Impfungen mit Johnson & Johnson angepasst.“



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion