NDR verbreitet zweifelhafte Studie der Amadeu-Antonio-Stiftung zu „völkischen Siedlern“

In einem Bericht des öffentlich-rechtlichen "NDR" wird auf eine sogenannte Grundlagen-Studie der Amadeu-Antonio-Stiftung hingewiesen: "Völkischer Rechtsextremismus im Nordosten Niedersachsens". Die Stiftung unter dem Vorsitz von Anetta Kahane, ehemals "IM Viktoria" bei der Staatssicherheit der DDR, wettert dagegen.
Von 22. Februar 2018

In ihren Dörfern agieren die Familien mit völkischem Weltbild in der Regel unauffällig. Viele arbeiten im Gartenbau, als Zimmerleute oder in der Landwirtschaft.“

So heißt es in einem Bericht des öffentlich-rechtlichen „NDR“ vom 11. Februar 2018, der auf Basis einer neuen Auflage einer sogenannten Grundlagen-Studie der von Anetta Kahane betriebenen Amadeu-Antonio-Stiftung erstellt wurde und auf deren Rückblatt es heißt:

Der Nordosten Niedersachsens ist ein Sammelbecken der rechten Szene. Eine Vielzahl völkischer Sippen haben hier ihre Höfe. Völkische Vereine veranstalten in der Region Sonnenwendfeiern, Volkstanzfeste und Tagungen.“

„Völkischer Rechtsextremismus im Nordosten Niedersachsens„, 2017, Autor: Falk Nowak, [PDF])

Kahane selbst, die für die Stasi der SED-Diktatur als sogenannte Inoffizielle Mitarbeiterin „IM Viktoria“ gearbeitet hatte, wurde in ihrem damaligen Wirken vom Stasi-Experten Hubertus Knabe als „mittelschwer einzustufen“ benannt. Ihr Stasi-Führungsoffizier war von „IM Viktoria“ begeistert: „Sie belastete Personen und sprach über persönliche Verbindungen.“ Auch habe sie detaillierte Namenslisten von Feiern erstellt und übermittelt. Als Lohn habe sie „Kaffee, Schnaps, Zigaretten und Kuchen“ bekommen und als Prämie zweihundert Mark und einen goldenen Füllfederhalter.

Doch zurück zum „NDR“-Bericht.

Ein Phänomen seit mehreren Jahrzehnten

Neu sei das Phänomen solcher Familienverbünde nicht, schreibt dort der Verfasser Björn Arendt. Der Verfassungsschutz in Hannover habe bestätigt, dass sich dort „schon vor mehreren Jahrzehnten Familien mit einem völkisch-nationalen Weltbild“ niedergelassen hätten und man die Szene beobachte. Sie wurde als „zurückgezogen, unauffällig und abgeschottet“ bezeichnet.

Vielleicht könnte man es als eine Art deutsches Analogon zur muslimischen Großfamilie und Parallelgesellschaft verstehen, die im Zuge der Vielfältigkeit und entgegen aller Integrationshoffnungen allgemein verbreitet ist. Doch das stellt kein Verbrechen dar, solange die geltenden deutschen Gesetze nicht verletzt werden.

Dein Nachbar, der Feind

Im Vorwort der Untersuchung der Amadeu-Antonio-Stiftung, die man durchaus als eine Art sozialistischer Kampfschrift verstehen könnte, sagte Christian Meyer (Grüne), damals noch Niedersachsens Landwirtschaftsminister:

Diese Handreichung zeigt, dass es auch im Nordosten Niedersachsens Familien gibt, in denen völkische Werte und Deutungsmuster über Generationen weitergegeben werden.“

(Christian Meyer, Landwirtschaftsminister)

Diesen unterstellte der ehemalige grüne Landwirtschaftsminister, „den Wunsch nach gesunden, nachhaltig angebauten Lebensmitteln mit esoterischen Vorstellungen“ zu verknüpfen und „vermeintliche Naturverhältnisse biologistisch auf das menschliche Zusammenleben“ zu übertragen. Sie würden in ländlichen Regionen preiswerte Grundstücke erwerben und nach ihren eigenen Vorstellungen leben, kritisiert der Grünen-Politiker das, was in der Studie dann mehrfach als „rechtsextreme Raumergreifung“ benannt wird.

Zudem bestehe bei ihnen eine „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“, urteilte Meyer.

In der Einleitung erklärt sich der Autor der von der Amadeu-Antonio-Stiftung herausgegebenen Studie, Falk Nowak, und das, obwohl diese Menschen „meist nicht durch Gewalttätigkeit auffallen“:

Bei intensiver Recherche entfaltet sich hinter den Kulissen dörflicher Idylle ein Netzwerk aus völkischen Familien, sogenannten ‚Sippen‘, Akteur_innen und Organisationen, die gemeinsam Tagungen und Feste organisieren, Verlage und Antiquariate betreiben oder versuchen, völkische Siedlungen aufzubauen.“

(Falk Nowak, AAS-Studie, 2017)

Linker Rassismus gegen die „Völkischen“

Fast könnte man meinen, dass in dem folgenden Video zur ersten Studie dieser Art von der Amadeu-Antonio-Stiftung zum Thema über eine muslimische Parallelgesellschaft geredet wird, nur mit anderen Worten und Begrifflichkeiten. Allerdings wäre ein solcher Bericht dann wohl als „rassistische Hetze“ gebrandmarkt worden – zurecht.

Im Video erklärt Anna Schmidt von der Amadeu-Antonio-Stiftung und Studienverfasserin der ersten Studie dieser Art („Völkische Siedler/innen im ländlichen Raum“, 2014), was man über die völkischen Siedler zu denken hat. Auch erkennt man an vielen Stellen nur durch die unterschiedlichen Begrifflichkeiten, dass es sich nicht um einen Bericht über muslimische, sondern deutsche Großfamilien handelt. In keinem der beiden Varianten wäre die Sprachwahl jedoch angemessen und ein derartiger Bericht wegen „rassistischer Hetze“ zu kritisieren.

In der neuen Stiftungs-Studie warnt der diesmalige Autor Nowak eindringlich:

Diese rechtsextremen Raumergreifungsstrategien können dazu führen, dass ganze Dörfer gespalten werden.“

(Ralf Nowak, AAS)

Und tatsächlich, rückblickend auf die Erst-Studie, zeigt das Video eine Dorfbewohnerin, eine interviewte Nachbarin, die bereits von der Spaltung ergriffen wurde – jedoch auf völlig andere Weise, wie man vermuten würde …

https://www.youtube.com/watch?v=hpF9yhuCS7Q

Es ist deutlich zu bemerken, dass der sogenannte „Anti-Rassismus“ lediglich als ideologischer Kampfbegriff gegen die politische oder kulturelle Gegnerschaft benutzt und nicht aus Gründen der Menschlichkeit und für die Menschen eingesetzt wird.

Verwunderlich ist, dass dieser Bericht seit dem Jahr 2014 offenbar ohne nennenswerte Kritik vonseiten der Medien und der Gesellschaft durchkam und wahrscheinlich oft zitiert und wiedergegeben wurde – und dies trotz seiner offenen rassistischen Hetze gegen Menschen in diesem Land, die für sich eine andere Art zu Leben gewählt haben: Wahre Toleranz geht anders.

Sie heiraten und vermehren sich

Auch das Folgende ist nicht aus einer NS-Propaganda-Sendung über angeblich gefährliche Juden entnommen, sondern stammt von Anna Schmidts Studie aus dem Jahr 2014:

Das Gefährliche an ihnen ist, dass sie sehr unauffällig vorgehen, dass sie sich als nette Nachbarn, als hilfsbereite Vereinsmitglieder, Mütter, Erzieherinnen, Handwerker und Ähnliches in den Orten ansiedeln, sich dort niederlassen und erstmal angenehm auffallen und gar nicht politisch.“

(Anna Schmidt, Amadeu-Antonio-Stiftung)

Doch dann gibt Anna Schmidt fast schon unfreiwillig zu, dass dies auch gar nicht deren Ziel sei. „Sie wollen tatsächlich dort leben und mit ihrem Leben, ihrem Lebenskonzept anderen zeigen, was sie als Gesinnung umsetzen wollen.“ Doch erst nach geraumer Zeit würden sie ihr wahres Wesen zeigen, so der Tenor – und nein, es ist auch diesmal keine NS-Propaganda-Sendung über eine der vorherrschenden Ideologie unliebsame Volksgruppe:

In den letzten zehn bis fünfzehn Jahren kann man eine Verbreitung und Vermehrung, Ausbreitung der völkischen Siedler und Siedlerinnen feststellen.“

(Anna Schmidt, AAS)

Der berichtende „NDR“ sprach mit Marius Hellwig von der Amadeu-Antonio-Stiftung über die „völkische Szene, die sich hierzulande vor allem auf die Landkreise Uelzen, Lüneburg und Lüchow-Dannenberg konzentriert“:

Strukturschwache Regionen sind besonders anfällig, weil dort wenig zivilgesellschaftlicher Protest erwartet wird. Rechtsextreme Familien lernen sich untereinander kennen, es wird geheiratet, Leute ziehen hinzu. Ein Kreislauf kommt in Gang: Eine Region gilt als attraktiv, die Szene wächst.“

(Marius Hellwig, AAS)

Wie der „NDR“ weiter informiert, würden deren Höfe laut sogenannter Szene-Kenner einen „wichtigen Rückzugsraum für Rechtsextreme“ darstellen, weil hier u. a. „in der Vergangenheit immer wieder Jugend-Lager und rituelle Feste stattgefunden“ hätten.

Beim Maitanz erwischt?

Als Beweis dieser Aussage wird auf Edendorf im Landkreis Uelzen verwiesen, wo „völkische Siedlerfamilien im Frühjahr 2016 zu einem Volkstanztreffen“ eingeladen hätten, was mit rund „200 Teilnehmern als das größte Treffen von Rechtsextremen in Norddeutschland“ gegolten habe. Dazu hatte „NDR“-Journalist Björn Arendt in den Archiven herausgekramt, dass daran sogar der Uelzener AfD-Kreistagsabgeordnete Maik Hieke teilgenommen habe, was in dem Artikel vom 29. Oktober 2016 (!) vom „NDR“ unter der Zwischenüberschrift „AfD-Abgeordneter war auf völkischem Maitanz“ gemeldet wurde.

Arendt informiert aktuell: „Dem Verfassungsschutz zufolge dienen solche Feiern der Gemeinschaftspflege innerhalb der Szene.“

Laut dem Abgeordneten Hieke habe es sich dabei allerdings lediglich um ein „Tanzvergnügen“ gehandelt: „Dort wird vom frühen Abend bis früh morgens getanzt und mehr findet dann auch nicht statt“, so Hieke. „Wo findet man denn heutzutage noch traditionellen Volkstanz?“

Die völkischen „Machenschaften“

Auch Amadeu-Antonio-Geschäftsführer, Timo Reinfrank, deutete in seinem Vorwort zur 2017-Studie einige Bereiche des Wirkens der völkischen Familien an:

Weniger subtil ist es, wenn das ganze Dorf zur germanischen Hochzeit mit großer Metverkostung eingeladen wird, selbstverständlich mit kostenlosem Essen und Trinken.“

(Timo Reinfrank, AAS)

Gleichzeitig warnt Reinfrank vor diesen Menschen, die er mit dem Begriff „völkischer Rechtsextremismus“ zusammenfasst und die häufig „unscheinbare rechtsextreme Siedlungen“ bewohnen würden:

Wer geht bei dem Handwerker, der zu Hause vorbeikommt, um den neuen Ofen zu bauen, schon davon aus, dass er Mitglied einer alteingesessenen völkischen Familie, einer sogenannte ‚Sippe‘ ist?“

(Timo Reinfrank, AAS)

Laut Reinfrank hätten die Kommunen im Nordosten Niedersachsens mit diesen „Formen völkisch-rechtsextremer Raumergreifung“ zu kämpfen, wie Reinfrank den rechtmäßigen Erwerb von Land und Immobilien durch die Siedler nannte, weil diese sich hier „vermeintlich weniger Migration, naturnahe Lebensweise sowie Raum für unverdächtiges Engagement“ erhoffen.

Abschließend dankte Amadeu-Antonio-Geschäftsführer Timo Reinfrank  in seinem Vorwort zur Grundlagenstudie 2017 den zahlreichen Informanten und respektierte ausdrücklich deren „Wunsch, hier nicht namentlich genannt zu werden“.

Diese Handreichung ist das Produkt intensiver Gespräche mit engagierten Journalist_innen, Bündnissen und Bürger_innen aus Nordost-Niedersachen. Die Informationen, Erfahrungen und Expertisen dieser verschiedenen Personen sind – systematisiert – in den Text eingeflossen.“

(Timo Reinfrank, GF AAS)

Letztendlich kann man, und das bei allen vielleicht vorkommenden Eigenheiten und vorchristlichen Gebräuchen der völkischen Siedler feststellen, dass die Studie der Amadeu-Antonio-Stiftung die Rechte, die jeder friedlich in der Gesellschaft lebenden muslimischen oder anderweitigen Gemeinschaft zugestanden werden, dieser deutschen Form traditioneller Lebensweise argwöhnisch aberkennt, fast schon zum Bespitzeln und Beobachten ermutigt und sich selbst dabei noch als gut und anti-rassistisch auf die Schultern klopft.

Traurig ist auch, dass von der Amadeu-Antonio-Stiftung, die sich selbst als „Initiative für Zivilgesellschaft und demokratische Kultur“ sieht und u. a. durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstützt wird, eine derartig agitativ-sozialistische Kampfkultur verbreitet wird, die genau das erzeugen kann, wovor gewarnt wird: Ausgrenzung, Argwohn und Spaltung der Gesellschaft.

Im Video: Youtuber Hagen Grell über die „Völkischen“, seine Erlebnisse mit diesen Menschen, ihrer für heutige Verhältnisse ungewöhnliche Art der Lebensweise und den Umgang der Leitmedien mit dem Thema.

https://www.youtube.com/watch?v=5wsdYu8X00c

Siehe auch:

So erkennen Sie eine „rechte Familie“ – blond, nett, unauffällig: Apothekenblatt warnt vor „Gefahr von rechts“

Cottbuser Demos: Heimatliebe ein Verbrechen? – Mit „Zukunft Heimat“ seit 1989 erstmals wieder auf der Straße

 

 



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion