Özdemir: EU-Beitritt der Türkei unter Erdogan ausgeschlossen

Der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir hält eine Mitgliedschaft der Türkei in der Europäischen Union solange für ausgeschlossen, wie der gegenwärtige türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan im Amt ist.
Titelbild
Cem ÖzdemirFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times12. Juni 2016

"Eine EU-Mitgliedschaft der Türkei unter Erdogan wird es sicherlich nicht geben", sagte Özdemir der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Er fügte hinzu: "Aber wir haben langfristig ein Interesse an einer demokratischen Türkei in Europa."

Der Grünen-Vorsitzende verband seine Aussage mit Kritik an der Türkei-Politik von CDU und CSU. Es sei falsch gewesen, zunächst "die Tür für Beitrittsverhandlungen zuzumachen" und stattdessen nur noch über eine "privilegierte Partnerschaft" der Türkei mit der Europäischen Union zu sprechen.

Mit Blick auf das vor allem von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vorangetriebene Flüchtlingsabkommen zwischen der EU und der Türkei sagte Özdemir, es sei ebenso "falsch, Erdogan zu hofieren, weil es kurzfristigen Interessen dient".

In der Türkeipolitik habe die Union ihren außenpolitischen Kompass verloren, kritisierte der Grünen-Chef. "Die Union hat stets nur einen taktischen Blick auf die Türkei, aber keinen strategischen."

Zuvor hatte der CSU-Politiker und Vorsitzende der Fraktion der Europäischen Volkspartei im Europäischen Parlament, Manfred Weber, in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" grundsätzliche Zweifel an der EU-Mitgliedschaft der Türkei geäußert. (dts)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion