Petra Paulsen: Es gibt immer mehr Opfer – und zwar auf allen Seiten

"Ich wünsche mir ein Land mit Politikern, die sich zunächst einmal für das Wohl 'ihres Landes' einsetzen, sowie eine unabhängige und kritische Presse – und eben keine Gesellschaft nach dem Andrea-Nahles-Motto 'Ab morgen kriegen sie in die Fresse' oder 'Divide et impera' ", schreibt Petra Paulsen und möchte das eine oder andere "Schlafschaf" aufwecken.
Titelbild
Petra Paulsen möchte gern mit ihren Artikeln den "Schlafschafen" ein wenig die Augen öffnen.Foto: iStock
Von 30. April 2018

Heute in aller Herrgottsfrühe weckte mich ein lautes „Määäh!“, denn eines unserer Schafe hatte sich mal wieder einen Weg gesucht, das grüne Gras außerhalb des umzäunten Geheges beim Nachbarn zu fressen. Dort schmeckt es aus mir nicht bekannten Gründen anscheinend immer besser. Erst war ich ein wenig genervt über diesen morgendlichen Ausflug unseres zotteligen Wiederkäuers, mittlerweile bin ich dem dicken Olli aber dankbar für sein Verhalten, hat er mir doch damit den Aufhänger für diesen Artikel geliefert.

Der US-Thriller „Das Schweigen der Lämmer“ mit Hannibal Lecter, einem Psychiater mit kannibalistischen Neigungen als eine der beiden Hauptfiguren, ist sicherlich sehr vielen bekannt. Das Video „Warum schweigen die Lämmer?“ von Prof. Dr. Rainer Mausfeld hingegen haben meines Erachtens leider noch immer viel zu wenig Menschen gesehen ().

In diesem befasst sich der Professor für Allgemeine Psychiatrie u.a. mit dem Paradoxon der Demokratie, dem Orwell´schen Neusprech, der Propaganda sowie den Techniken des Meinungs- und Empörungsmanagements. Jeder halbwegs politisch interessierte Mensch sollte den Vortrag von Mausfeld gesehen haben, um zu verstehen, warum wir so leicht durch Medien und Politik in unserem Denken manipuliert werden.

Viele Menschen laufen schon seit längerer Zeit mit geballter Faust in der Tasche umher, verschaffen ihrem Unmut in anonymen Kommentarspalten Luft oder aber sind regelrecht in der von Elisabeth Noelle-Neumann bereits in den 1970er Jahren beschriebenen Schweigespirale gefangen.

Gründe hierfür sind beispielsweise die Angst vor sozialer Ausgrenzung, das ständige Beobachten und Abgleichen zwischen öffentlicher/veröffentlichter Meinung durch Mitmenschen/Medien und seinen eigenen Ansichten u.v.m. (Siehe auch hier: Schweigespirale).

Doch wenn man zu lange schweigt, fängt er an manchmal an zu wachsen, der sprichwörtliche Kloß im Hals.

Unliebsame Bücher werden am liebsten totgeschwiegen

Nachdem ich daran regelrecht zu ersticken drohte – und das bei ansonsten bester psychischer und physischer Verfassung -, kam mir im Herbst 2016 der Gedanke, ein Buch über Deutschland, Gott und die Welt zu schreiben. Dies war sozusagen für mich eine Art Loch im Zaun, um einen Weg zu finden, die Schweigemauer zu durchbrechen, nachdem ich seit dem Herbst 2015 aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen bin, was in diesem Land politisch so alles geschieht.

Gesagt, getan und flink an die Arbeit gemacht, doch von Piper, C.H. Beck & Co. hagelte es nach Einreichung des Manuskripts nur Absagen. So habe man keine Möglichkeit gesehen, dieses Projekt innerhalb ihres Programms zu veröffentlichen.

Hört, hört! Nun ja, ich bin natürlich kein Uwe Tellkamp und auch kein Matthias Matussek, doch auch bekannten Journalisten, Autoren und Publizisten wie diesen ergeht es in letzter Zeit nicht viel besser, da sich ihre Verlage von ihnen distanzieren oder aber ihre Bücher totgeschwiegen werden.

Für eine verbeamtete Lehrerin mit A13-Besoldung, also einem gut auskömmlichen Einkommen, wäre der Weg des Schweigens der Lämmer sicherlich der bequemere gewesen, doch wie hätte ich dies eines Tages vor meinen Kindern, aber auch vor meinen Schülern rechtfertigen können? Somit wollte ich mit meinem Buch unter Angabe von 760 Quellen ein wenig den Ist-Zustand in Deutschland beleuchten und wie es dazu kommen konnte – nicht mehr und nicht weniger.

Dank einer glücklichen Fügung hat sich der MSW-Verlag meinem Geschreibsel angenommen und dieses schaffte es binnen drei Wochen in die Spiegel-Bestsellerliste auf Platz 17.

Rechts? Oder „psychologische Kriegsführung“?

Und siehe da: Sogleich sprang Gerrit Bartels vom TAGESSPIEGEL, seines Zeichens Arzt der Inneren Medizin und der Psychiatrie bzw. nunmehr Literaturredakteur, darauf an und „verriss“ es unter der Überschrift „Warum rechte Bücher zu Bestsellern werden. Die Wahrheit ist vielgestaltig: Warum rechte Bücher wie Petra Paulsens „Deutschland außer Rand und Band“ zu Bestsellern werden“.

Schade, dass Herr Bartels sich in seiner „Rezension“ so gar nicht mit inhaltlichen Themen wie beispielsweise der Flüchtlingspolitik, dem politischen Linksruck der Merkel-CDU, der Situation in Schweden, der Bildungsmisere an deutschen Schulen, die Rolle der NATO usw. auseinandergesetzt hat.

Vielmehr sollte seine „Literaturkritik“ wohl der „psychologischen Kriegsführung“ des studierten Psychiaters gegenüber selbstdenkenden Menschen dienen und mir den Stempel „Rechts“ aufdrücken bzw. mich möglicherweise mundtot machen.

Ich selbst bin als Kind zweier Kriegskinder ein friedliebender Mensch, für den Erhalt des Rechtsstaats sowie das Einhalten des Völkerrechts und damit des Weltfriedens. Ich halte mich an die Rechts-vor-links-Regel der StVO, bin als jemand, der im Rotstiftmilieu arbeitet (Anm.: Dieser Spruch stammt nicht von mir, sondern von einer Kollegin), ein echter Fan von Rechtschreibung und ich esse lieber rechts- als linksdrehende Milchprodukte, da diese meiner Verdauung besser bekommen. Oh mein Gott, ich bin ja so was von rechts!

Manche Bücher sind „Bückware“ – Hugendubel, Thalia

Viele Leser aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben mich über den MSW-Verlag kontaktiert, mir ihren Dank ausgesprochen, mir aber auch berichtet, dass man beispielsweise bei Hugendubel in den Riem Arcaden in München erst ins Lager gehen musste, um mein Buch auf den Ladentisch zu bugsieren, und dies, obwohl es auf der Bestsellerliste stand.

Ähnliches berichtete mir auch ein Herr aus Berlin bezüglich der Thalia-Buchhandlung. Ein Freund wollte dieses Buch in einem kleinen Buchladen nördlich von Hamburg käuflich erwerben – Fehlanzeige, denn solche Bücher würde man nicht vertreiben.

Na klar, wir leben in einem freien Land und betreutes Denken gibt es nur in anderen Nationen. Bei meiner ersten Lesung auf Einladung der Liberal-konservativen Reformer (LKR) in Darmstadt unter dem Motto „Wir müssen reden“ gab es im Publikum zwei junge Männer, die zunächst ganz friedlich im Zuschauerraum Platz genommen hatten.

Diese verließen aber schon nach kurzer Zeit pöbelnd die Veranstaltung und wollten leider so gar nicht reden, sondern lieber an den Sprechchören vor dem Haus teilnehmen. So was nennt sich wohl Besuch von der Antifa und scheint in Deutschland mittlerweile „normal“ zu sein. Immerhin gab es keine körperlichen Attacken und mein Honorar kam einem sozialen Zweck zugute.

Immer mehr Opfer – und zwar auf allen Seiten

Wären die beiden Jungs, die vom Alter her meine Söhne hätten sein können, geblieben, hätten sie von meinem zweiten offenen Brief an Frau Merkel erfahren.

Noch heute steht die Stellungnahme zu dem darin von Yascha Mounk in den Tagesthemen erwähnten „einzigartigen historischen Experiment“, was uns ja bislang medial durch die Mainstreammedien als Flüchtlingskrise verkauft wurde, aus.

Na ja, auf dieses Schreiben werde ich wohl nicht einmal von der CDU-Bundesgeschäftsstelle aus Berlin die übliche Antwort in Form von Textbausteinen bekommen, geschweige denn eine solche von der einst mächtigsten Frau der Welt, die nunmehr bereits als schwächstes Glied Europas betitelt wird.

Und das als Europa-Preisträgerin der Coudenhove-Kalergi-Stiftung des Jahres 2010. So what! Und im Blätterwald der MSM zu dieser Äußerung des Harvard-Dozenten? Nichts, rein gar nichts. Nur das übliche (Ver-)Schweigen der (Medien-)Lämmer. Und stattdessen immer mehr Opfer und zwar auf allen Seiten.

„Man wird ja wohl noch träumen dürfen“ – und Schlafschafe-Aufwecken

Warum ich diesen Artikel geschrieben habe? Wenn er nur einem einzigen Schlafschaf ein wenig die Augen öffnet und diesem nur ein kleines Stück den Blick über den Zaun ermöglicht, wäre ich schon froh. Meines Erachtens ist es mittlerweile unerträglich, wie einzelne Menschen bzw. Menschengruppen an den öffentlichen Pranger gestellt und zum Schweigen gebracht werden sollen.

Ich wünsche mir ein Land mit Politikern, die sich zunächst einmal für das Wohl „ihres Landes“ einsetzen, sowie eine unabhängige und kritische Presse – und eben keine Gesellschaft nach dem Andrea-Nahles-Motto „Ab morgen kriegen sie in die Fresse“ oder „Divide et impera“.

Man wird ja wohl noch träumen dürfen. Ich jedenfalls werde auch zukünftig mit rechten und linken, jungen und alten, dicken und dünnen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund gleich welchen Glaubens, Atheisten und Agnostikern sprechen bzw. es zumindest wie im vorgenannten Fall versuchen.

Und ich werde nicht aufhören, wiederkäuerartig das aufzustoßen, was mir gesellschaftlich schwer im Magen liegt bzw. mir die Kehle zuzuschnüren droht. Basta! oder eben Määäh! im Sinne von aufgeweckten Schafen.

Ihre Petra Paulsen

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar und erschien zuerst auf www.macht-steuert-wissen.de. Er muss nicht zwangsläufig die Meinung von Epoch Times oder die Meinung anderer Autoren dieser Seiten wiedergeben.

Weitere Artikel:

„Erklärung 2018“: Noch mehr Prominente unterstützen Proteste gegen Flüchtlingspolitik der Bundesregierung

„Deutschland außer Rand und Band“ stürmt die Bestsellerlisten – Besorgte Lehrerin Petra Paulsen im Interview: „Grenzen zu!“ + Video

Bestsellerautorin Petra Paulsen: „Die Nazikeule hat sich abgenutzt“ + Video

Petra Paulsen: Zweiter Offener Brief an die Bundeskanzlerin: „Was für ein teuflisches Spiel wird gespielt?“

Besorgte Lehrerin schreibt an die Bundeskanzlerin: Ihre Migrationspolitik hat sich mehrfach als Trojanisches Pferd erwiesen

 

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion