Pflegeheime nicht gerüstet für Coronakrise – Handlungsempfehlungen veraltet

Die Maßnahmenkataloge und Empfehlungen bei übergreifenden medizinischen Notlagen für Pflegeheime sind schon ein paar Jahre alt und nicht mehr überarbeitet worden. Der Patientenschutzbund sieht hier dringenden Handlungsbedarf.
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Deutsche Pflegeeinrichtungen sind nur schlecht auf eine Epidemie vorbereitet.Foto: Holger Hollemann/dpa/dpa
Epoch Times13. März 2020

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz sieht die Pflegeheime in Deutschland schlecht gerüstet für die aktuelle Coronakrise. Es gebe keine Verhaltensregeln für das Pflegepersonal und die Heimleitungen, „Quarantäneempfehlungen gibt es gar nicht“, sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Der Maßnahmenkatalog des Robert-Koch-Instituts (RKI) für „Ausbrüche durch respiratorische Erreger in Pflegeeinrichtungen“ stamme aus dem Jahr 2013. Es sei „vollkommen unverständlich“, dass es seither keine Aktualisierung gegeben habe, sagte Brysch.

Er begrüßte in diesem Zusammenhang einen Beschluss von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der Ministerpräsidenten der Länder vom Donnerstagabend. Darin heißt es: „Bund und Länder verstärken ihre Bemühungen, durch Covid-19 besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen, insbesondere Ältere, Hochbetagte und chronisch Kranke, aufzuklären, ihnen Handlungsempfehlungen zu geben und sie zu schützen.“ Dazu gehörten „Konzepte für Pflegeeinrichtungen und ambulante Pflegedienste, gezielte Informationen an diese Bevölkerungsgruppen und Empfehlungen für präventive Maßnahmen im alltäglichen Umgang miteinander“.

Neue Richtlinien und Empfehlungen überfällig

Es sei „überfällig, die Schutzkonzepte des Bundesgesundheitsministeriums und des Robert-Koch-Instituts zu überarbeiten“, betonte Brysch. „Denn daran orientieren sich sowohl die örtlichen Gesundheitsämter und kommunalen Heimaufsichten als auch die ambulanten und stationären Pflegedienste.“ Notfalls müssten Heime auch geschlossen werden – ähnlich wie es derzeit mit Kindergärten und Schulen geschieht, sagte Brysch. Bislang finde sich im RKI-Maßnahmenkatalog dazu nichts.(afp)

 



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