Pflegelöhne steigen – höhere Belastung durch Eigenanteile

Während sich Pflegekräfte über eine Lohnerhöhung freuen, könnten Pflegebedürftige bald tiefer in die Tasche greifen müssen. Ein Balanceakt für das Gesundheitssystem.
Hohe finanzielle Belastung: Im ersten Jahr im Heim sind im bundesweiten Schnitt 2548 Euro pro Monat fällig.
Hohe finanzielle Belastung: Im ersten Jahr im Heim sind im bundesweiten Schnitt 2.548 Euro pro Monat fällig.Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa
Epoch Times1. November 2023

Die am Mittwoch in Kraft getretene Tariferhöhung bei den Pflegelöhnen wird sich in vielen Fällen auf die Kosten für die Pflegebedürftigen auswirken. „Zur Gegenfinanzierung der höheren Löhne für die Pflegekräfte müssen häufig die Eigenanteile für die Pflegebedürftigen steigen“, erklärte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV), Gernot Kiefer, am Mittwoch in Berlin. Die Belastung der Pflegebedürftigen werde „weiter steigen“, wenn der Anstieg der Eigenanteile nicht durch politische Maßnahmen begrenzt werde.

Nach GKV-Angaben steigen die Löhne für Pflegekräfte im bundesweiten Schnitt um rund zwei Prozent – wobei es regionale Unterschiede gibt. Pflegehilfskräfte ohne Ausbildung erhalten nun im bundesweiten Schnitt 17,53 Euro pro Stunde, Pflegeassistenten bekommen 19,53 Euro, bei Pflegefachkräften sind es 23,75 Euro. Dies bedeutet laut GKV den zweiten Anstieg um etwa zwei Prozent pro Jahr in Folge.

Die tarifliche Entlohnung in der Langzeitpflege existiert seit 2022. Danach können nur solche Pflegeeinrichtungen eine Zulassung bekommen, die entweder an Tarifverträge oder kirchliche Arbeitsvertragsrichtlinien gebunden sind oder sich an Tarifverträgen orientieren beziehungsweise das regional übliche Entlohnungsniveau für ihr jeweiliges Bundesland zahlen. (afp/dl)



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