Piraten kapern die Hauptstadt
Die Verblüffung über den gloriosen Einzug der Piratenpartei ins Berliner Parlament zeichnet die Gesichter traditionell politisch-denkenden Kaste Deutschlands. Hat man sich gerade (fast) an die Erfolge der Grünen gewöhnt und sie irgendwie nun doch dem bürgerlich-bewahrenden, also letztlich auch konservativen Lager zugeordnet, zumindest in Baden-Württemberg, wo sie ja nun auch den Ministerpräsidenten stellen, der so gar nicht „alternativ bedrohlich“ daher kommt – jetzt erscheinen die Piraten.
Mit ihren fast neun Prozent ziehen sie ins Berliner Stadtparlament ein und drohen auch bereits, zur nächsten Bundestagswahl anzutreten. Bisher wurde über solches Ansinnen unverhohlen gelacht über die „Internet-Freaks“. Jetzt, da sie ein Viertel der Stimmen der bestens gebildeten U30-Wähler abgestaubt haben, müssen auch die „Etablierten“ über dieses Phänomen nachdenken: „Was haben die, was wir nicht haben?“
Der Live-Ticker des Berliner Abendblatts meldete, dass die Piratenpartei offenbar von allen Parteien Wähler gewonnen hat. Rund 16.000 Stimmen der Grünen gingen nach einer Analyse im rbb-Fernsehen demnach zur Piratenpartei. 13.000 kamen von der SPD, 12.000 von der Linken und 6000 von der CDU. Auch 21.000 bisherige Nichtwähler gingen zur Wahlurne, um für die neue Partei zu votieren.
Letztendlich glaubt die junge Wählerschaft eher den idealistischen Nicht-Politikern mit Oppositionsanspruch, dass sie mit fast allen Mitteln die Bürgerrechte in Deutschland schützen will. So steht auf der Internetseite der Piratenpartei an erster Stelle: „Die Piratenpartei setzt sich für einen stärkeren Schutz und eine stärkere Beachtung der Grundrechte ein und will die Bürgerrechte gegenüber dem sie bedrohenden Staat bzw. dessen Einrichtungen verteidigen. Wir stehen hinter dem Grundgesetz in der grundsätzlichen Form, wie es 1949 ausgearbeitet wurde. Insbesondere lehnen wir Änderungen an den Grundrechten (Art.1 bis 19, GG) kategorisch ab, da die Vergangenheit gezeigt hat, dass diese immer nur zu einem Abbau von Bürgerrechten führen.“ Und die folgenden Punkte haben keine geringeren Ideale. Die Jugend sucht sich Werte, und jene, die gewillt sind, sie zu bewahren.
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