Polen fordert „klares Signal“ von Deutschland

Während eines Berlin-Besuchs äußert sich Polens Vizeaußenminister zu Deutschlands Rolle in der Ukraine-Krise. Er wünscht sich eine klarere Positionierung der Bundesregierung.
Polens Vizeaußenminister Szymon Szynkowski vel Sęk erwartet klare Worte von der deutschen Regierung.
Polens Vizeaußenminister Szymon Szynkowski vel Sęk erwartet klare Worte von der deutschen Regierung.Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
Epoch Times26. Januar 2022

Der polnische Vizeaußenminister Szymon Szynkowski vel Sęk hat Zweifel an der Verlässlichkeit Deutschlands in der Ukraine-Krise geäußert.

„In Polen und in anderen osteuropäischen Ländern fragen sich viele, welches Spiel Deutschland im Ukraine-Konflikt eigentlich spielt“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur während eines Besuchs in Berlin.

Es gebe Zweifel, ob man auf Deutschland zählen könne. „Ich würde mir wünschen, dass sich diese Zweifel nicht verstärken, sondern abgebaut werden. Wir brauchen da klare Signale von Deutschland.“

„Starke Worte und starke Taten“ erwartet

Konkret forderte der Vizeaußenminister von der Bundesregierung ein klares Nein zur Inbetriebnahme der umstrittenen Ostseepipeline Nord Stream 2 und eine schnelle Genehmigung der Lieferung von Haubitzen aus früheren DDR-Beständen aus Estland in die Ukraine.

„Wir befinden uns in einer speziellen Situation. Und in einer speziellen Situation sollte man auch zu speziellen Mitteln greifen“, sagte er zur deutschen Absage an Waffenlieferungen in die Ukraine. „Und deswegen erwarten wir starke Worte und starke Taten der deutschen Regierung und nicht eine Vernebelung der Tatsachen.“

Die Bundesregierung prüft eine von Estland beantragte Genehmigung für eine Waffenlieferung an die Ukraine. Diese ist erforderlich, weil die Haubitzen aus DDR-Altbeständen mit Auflagen zunächst an Finnland verkauft und dann später von dort an Estland gegeben worden waren.

Die Ukraine fordert von Deutschland darüber hinaus Waffenlieferungen, unter anderem Kriegsschiffe und Luftabwehrsysteme. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) haben der Lieferung letaler, also tödlicher Waffen, eine klare Absage erteilt. (dpa/red)



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