Polizei in NRW bekommt neue Drohnen – Wird Luft-Überwachung der Corona-Auflagen ausgebaut?

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Ein Ermittler der Polizei bereitet sich darauf vor, eine Drohne an die Stelle zu fliegen, an der ein Motorrad in Berlin mit einem Auto verunglückte.Foto: ODD ANDERSEN/AFP über Getty Images
Epoch Times12. Oktober 2020

Die Polizei in Nordrhein-Westfalen wird ab dem kommenden Jahr mit 106 Drohnen ausgestattet, die die bereits vorhandenen ergänzen sollen. „Drohnen machen die Arbeit der Polizei an vielen Stellen einfacher und erweitern ihre Möglichkeiten – gerade, wenn es um die Verfolgung von Tätern, die Aufklärung und Beweissicherung von Straftaten oder die Aufnahme von Verkehrsunfällen geht“, erklärte Innenminister Herbert Reul (CDU) am Montag in Düsseldorf.

Bis zu 276 Polizisten sollen die Drohnen künftig steuern. Zunächst erhalten ab 2021 die 16 kriminaltechnischen Untersuchungsstellen, die Tatortvermessungsgruppe des Landeskriminalamts und die Bereitschaftspolizei insgesamt 76 Drohnen. In einem zweiten Schritt werden dann die Verkehrsunfallaufnahmeteams der Kreispolizeibehörden mit 30 Drohnen ausgestattet.

Eine Million Euro will NRW für Drohnen ausgeben

Die Drohnen wurden zuvor von den Behörden in einem Pilotprojekt getestet. Dadurch wurden Aufgabenbereiche identifiziert, in denen der Drohneneinsatz besonders sinnvoll ist, wie Reul betonte. Mit den bisher geplanten Anschaffungen steckt das Land demnach knapp eine Million Euro in die technische Ausstattung der Polizei. Eine flächendeckende Ausstattung jedes Streifenwagens mit einer Drohne wird es Reul zufolge aber nicht geben.

Erstes Polizei-Drohnen-Pilotprojekt in Sachsen 2008

Bereits 2008 gab es erste Test mit Drohnen bei der Polizei in Deutschland. Heute haben so gut wie alle Landespolizeien in den 16 Bundesländer Drohnen im Einsatz genau wie die Bundespolizei.

Ihr Aufgabenspektrum ist umfassend. So werden sie beispielsweise von der Polizei zur Beobachtung der Verkehrslage eingesetzt, um z.B. bei den Corona-Pandemie-Grenzschließungen die Staubildung zu beobachten. Aber auch nach schweren Unfällen, um den Unfallort zu untersuchen und wichtige Daten zu sammeln.

Sie werden ebenso für Suchaktionen nach Vermissten (mit integrierter Wärmebildkamera) genutzt oder um Fotos aus der Luft von Tatorten anzufertigen. Auch zur Überwachung von Demos und Fußballspielen bei denen man mit Konfliktpotential rechnet, sind sie im Einsatz.

Deutsche Städte nutzten Drohnen zur Überwachung der Corona-Auflagen

Im Februar kursierten Videos aus China von Drohneneinsätzen der dortigen Polizei während der Corona-Pandemie im Internet. Auf ihnen sah man, wie Menschen mithilfe der Drohen überwacht werden, ob sie sich an die massiven Corona-Maßnahmen hielten. Über die Drohnen fand auch eine Ansprache der Personen statt.

Dies ist seit einiger Zeit nun auch in Deutschland Realität. Auch hierzulande  werden sie dafür eingesetzt.

Sowohl in Hessen, Bayern, Nordrhein-Westfalen als auch Berlin wurden sie zur Überwachung von Demos in Hinblick auf die Einhaltung der Corona-Auflagen genutzt. In den drei erstgenannten Ländern wurde mit ihrer Hilfe auch die Einhaltung von Ausgangsbeschränkungen überwacht. Sowohl die Dortmunder als auch die Düsseldorfer Polizei setze man sie hierfür ein.

Personengruppen werden über Drohnen auf Corona-Auflagen hingewiesen

In beiden genannten Städten und zudem in Frankfurt am Main ging man noch einen Schritt weiter. Genau, wie im totalitären China, wurden auch hier in Deutschland Personengruppen an beliebten Treffpunkten über Lautsprecher in den Drohnen angesprochen und über die Gesundheitsgefahren bei Nichteinhalten des Kontaktverbots aufgeklärt.

Andere Städte und Länder, wie Hamburg beispielsweise, verzichten bewusst auf Corona-Einsätze mit Drohnen. Baden-Württemberg begründet dies damit, dass es bei der Durchsetzung der Rechtsverordnung um schnelles, präsentes Handeln ginge was vor allem durch physische Bestreifung gewährleistet werden könne, berichtet der „Tagesspiegel“.

Neben der deutschen Polizei setzen Sicherheitskräfte weltweit Drohnen in der Coronakrise ein. Bekannt ist dies aus Frankreich, Italien, Großbritannien, Belgien, Spanien ebenso, wie in Indien, Indonesien, Malaysia, den Vereinigten Arabischen Emiraten. (afp/er)



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