Polizeigewerkschaften beklagen Nachwuchsmangel: „Auch die Qualität der Bewerber nimmt ab“

„Wir haben nicht nur eine sinkende Zahl an Bewerbern, sondern auch die Qualität der Bewerber nimmt ab“, beklagte der BDK-Vorsitzende André Schulz.
Titelbild
Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) schlägt Seehofer vor, doch lieber auch im fall Maaßen umzukehren...Foto: Ralf Hirschberger/Symbolbild/dpa
Epoch Times14. Juni 2016
Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) sorgt sich um ausreichend qualifizierten Nachwuchs. „Wir haben nicht nur eine sinkende Zahl an Bewerbern, sondern auch die Qualität der Bewerber nimmt ab“, beklagte der BDK-Vorsitzende André Schulz in der „Heilbronner Stimme“.

Zudem habe man eine hohe Zahl an Abbrechern in der Polizeiausbildung. Schulz kritisierte, dass die Polizei fast ausschließlich Abiturienten nehme, „selbst für den mittleren Dienst“.

Der BDK-Vorsitzende schlug vor, verstärkt Haupt- und Realschüler für den Polizeidienst anzuwerben. Gerade im Streifendienst seien oftmals Fähigkeiten verstärkt gefragt, etwa bei der Kommunikation und der Konfliktlösung, „die ein älterer Haupt- oder Realschüler mit einem erlernten Beruf und mehr Lebenserfahrung vielleicht besser meistern würde als so mancher junger Abiturient, dem diese soziale Reife eventuell noch fehlt“.

Nach Angaben der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) sind die Bewerberzahlen in manchen Ländern „gewaltig“ eingebrochen. „Teilweise um etwa 40 Prozent“, sagte ihr Vorsitzender Rainer Wendt derselben Zeitung. „Wenn wir den Qualitätsanspruch der Polizei erhalten wollen, müssten wir auf eine Stelle acht Bewerbungen erhalten.“ Doch sei diese Quote „nicht mehr zu halten.“

Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Malchow, sieht die Polizei im Wettbewerb mit anderen Arbeitgebern im Nachteil. Zwar gebe es sicherlich genügend für den Polizeidienst qualifizierte Bewerber. Es stelle sich jedoch die Frage, ob die Polizei momentan ein attraktiver Arbeitgeber sei. „Die Polizei kämpft häufig mit veralteter Technik, soll aber auf der anderer Seite fast jeden Tag noch höhere Ansprüche erfüllen“, sagte er der „Heilbronner Stimme“.

(dpa)


Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion