Pro Asyl und UNHCR begrüßen Seehofers Angebot an Italien

"Wir fordern unverändert einen Verteilmechanismus für ankommende Bootsflüchtlinge", erklärt der Geschäftsführer der Organisation "Pro Asyl", Günter Burkhardt. Er begrüßt den Vorschlag Seehofers, ein Viertel der in Italien anlandenden Bootszuwanderer aufzunehmen.
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Günter Burkhardt ist Geschäftsführer von Pro Asyl.Foto: Christoph Schmidt/Archiv/dpa
Epoch Times14. September 2019

Der Geschäftsführer der Organisation „Pro Asyl“, Günter Burkhardt, hat die Bereitschaft von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) begrüßt, ein Viertel der in Italien anlandenden Bootsmigranten vom Mittelmeer in Deutschland aufzunehmen.

„Wir fordern unverändert einen Verteilmechanismus für ankommende Bootsflüchtlinge“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Der darf nicht nur die auf dem hohen Meer Geretteten umfassen, sondern auch, die es auf eigene Faust auf maroden Booten bis an die Küsten Europas schaffen. Das gilt also auch für die auf Malta, Zypern oder den griechischen Inseln Gestrandeten. Dieser Mechanismus ist noch nicht in Sicht.“

Burkhardt fügte hinzu: „Es ist aber gut, dass Deutschland die Bereitschaft zeigt, großzügig nach vorne zu gehen.“ Jeder Gerettete sei „ein Impuls gegen die knallharte Politik, die der italienische Innenminister Matteo Salvini durchgezogen hat“.

Die flüchtlingspolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Luise Amtsberg, sagte dem RND, es sei ein „gutes und großzügiges Zeichen“, dass Seehofer darauf hinarbeite, eine „neue Grundlage“ mit der neuen italienischen Regierung zu schaffen. „Das begrüßen wir ausdrücklich. Es gibt Hoffnung, dass wir von dem bisherigen Geschachere wegkommen.“ Dagegen sei es „unsolidarisch“, wenn der FDP-Vorsitzende Christian Lindner fordere, Asylbewerber an allen deutschen Grenzen zurückzuweisen, wenn sie aus anderen EU-Ländern einreisen wollten, beklagte Amtsberg.

Lindner hatte Kanzlerin Angela Merkel auch ausdrücklich davor gewarnt, „einer so hohen Quote zuzustimmen, denn wir haben über Jahre die Hauptlast in Europa getragen“.

UNHCR begrüßt den Vorschlag

Das UN-Flüchtlingshilfswerk hat die deutschen Pläne begrüßt, ein Viertel der in Italien ankommenden Bootsflüchtlinge aufzunehmen.

„Wir hoffen, dass die deutsche Initiative ein Schritt in Richtung auf ein berechenbares System ist, das die geordnete und zeitnahe Ausschiffung von Menschen ermöglicht, die auf See gerettet werden“, teilte eine Sprecherin mit. Man hoffe, dass andere Länder nun auch Verantwortung übernähmen.

Innenminister Horst Seehofer hatte der „Süddeutschen Zeitung“ gesagt, die Bundesregierung sei bereit, jeden vierten in Italien ankommenden Bootsflüchtling aufzunehmen. (dpa/dts)



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