Psychiater Bonelli: „Wer Menschen Arbeit verbietet, kann keine Intensivbetten finanzieren“ – Und was ist mit der Grippewelle?
Das Epidemiologische Meldesystem (AGES) führt österreichweit Buch über die Belegung der Betten in den Krankenanstalten des Landes. Derzeit befinden sich insgesamt 685 in Intensivbehandlung (Stand: 24. November). Damit sind einschließlich anderer Erkrankungen 57,5 Prozent der österreichischen Intensivbetten belegt.
In Oberösterreich sind die Intensivbetten mit 139 schweren Verläufen zu 92,7 Prozent am stärksten ausgelastet, gefolgt von Tirol und der Steiermark. Demgegenüber sind die Intensivbetten in Wien mit ähnlich vielen schweren Verläufen nur zu 35,5 Prozent belegt. Das liegt daran, dass Wien mehr Kapazitäten an Intensivbetten aufweist als andere Bundesländer.
Insgesamt gibt es in Österreich laut Gesundheitsministerium – Privatkrankenhäuser nicht mitgezählt – insgesamt 44.183 Normalbetten, davon 2.451 Intensivbetten.
Insgesamt seien, wie der „Standard“ berichtet, in Landesfonds finanzierten Krankenanstalten knapp 40.000 Akutbetten (ohne Intensivstationen) verfügbar. Das erkläre auch, dass in der ersten Welle im Frühjahr trotz hoher Corona-Belegungszahlen teils fast 20.000 Normalbetten für Corona-Fälle noch „verfügbar“ gewesen seien.
Deutschland: Noch 21 Prozent der Intensivbetten frei
In Deutschland seien laut „Klinik-Monitor“ noch 21 Prozent der Intensivbetten frei. Im Vergleich zu Österreich stehen insgesamt wesentlich mehr Intensivbetten zur Verfügung, insgesamt 27.866 Betten. Zusätzlich könnten 11.976 an Reserven mobilisiert werden.
In 3.781 Fällen, 14 Prozent, sind Intensivbetten mit COVID-19-Infizierten belegt, 18.144 (65 Prozent) mit anderen Notfällen und 21 Prozent der bundesweiten Intensivbetten sind frei.
Die Spanne bewegt sich zwischen 15 Prozent in Hessen und 32 Prozent in Schleswig-Holstein. Von den Kliniken insgesamt melden 159 (13 Prozent), voll ausgelastet zu sein, 517 (42 Prozent) haben „erste Engpässe“ und 564 (45 Prozent) verfügen noch über freie Kapazitäten.
Grippe bis dato abgemeldet
Was in der bisherigen Saison hingegen bislang keine Erwähnung findet, ist die jährliche Grippewelle. Das Zentrum für Virologie an der Medizinischen Universität Wien meldete, dass „derzeit in Österreich […] noch keine Influenzavirus-Aktivität zu verzeichnen“ sei. Es gebe weder gemeldete Grippe-Infizierte und noch Grippetote, was gegenüber den Vorjahren ungewöhnlich ist. Füllen sich um diese Jahreszeit die Krankenhäuser normalerweise mit Influenza-Patienten.
Auch AGES verfolgt die Entwicklung der Grippe in Österreich und hat in der 40. Kalenderwoche (28.9.-4.10.) mit der Überwachung der aktuellen Grippesaison begonnen. Auch sie schreiben, dass bis dato noch keine aussagekräftigen Beobachtungen zu verzeichnen seien.
Jede Saison sterben Hunderte bis Tausende am Grippevirus
In den vergangenen Jahren hatte die Zahl der Grippetoten geschwankt. Sie reichen von einigen Hunderten zu mehreren Tausenden pro Saison:
Gab es in der Saison 2015/16 nur 259 Todesfälle, waren es ein Jahr später 2016/2017 während der großen Grippewelle bereits 4.436. In der darauffolgenden Saison 2017/18 starben 2.851 an der Grippe. In der Saison 2019/20 sank die Zahl auf nur 834, wobei AGES auf seiner Webseite schreibt, dass die Zählung zwei Wochen früher als normal beendet wurde und dies das Ergebnis verfälschen könne – vermutlich aufgrund der Corona-Pandemie. Das wird jedoch nicht erwähnt.
Beim neuartigen Corona-Virus sind für Österreich 2.408 Todesfälle gemeldet (Stand: 24. November/AGES), demnach bewegt sich die Mortalität des Corona-Virus im Mittelfeld des Influenzavirus der letzten Jahre.
2016/2017 starben fast doppelt so viele Menschen an Grippe wie 2020 an Corona. Maßnahmen wie Abstand, Maskenpflicht oder Lockdown zur Eindämmung der großen Grippewelle wurde von der Regierung damals nicht in Erwägung gezogen.
Nach Angaben des bekannten Psychiaters Raphael M. Bonelli sei ein Engpass im Bereich der Intensivbetten um diese Jahreszeit keine Ausnahmeerscheinung.
Bonelli: Was kurzfristig logisch erscheint, kann langfristig zum Fehler werden
Bonelli vom Institut für Religiosität in Psychiatrie und Psychotherapie (RPP) meldete sich auf YouTube zu Wort und brachte seine Skepsis gegenüber der Lockdown-Strategie zum Ausdruck.
Jeder Lockdown sei, so Bonelli, eine „große Belastung für die psychische Gesundheit“ und vielfach sei in der Debatte die Verhältnismäßigkeit verloren gegangen. Bonelli betonte, dass es zutreffe, dass sich Intensivstationen füllten. Dies hätten ihm auch Kollegen im Gespräch jüngst wieder bestätigt.
Mit Blick auf die Erklärung der angeblichen Notwendigkeit des Lockdowns wegen eines Mangels an Intensivbetten mahnt Bonelli allerdings, zwischen einer kurzfristigen und einer langfristigen Perspektive zu unterscheiden.
Kurzfristig möge die Überlegung der Regierung, das Gesundheitswesen durch einen Lockdown zu entlasten, sinnvoll sein. Langfristig seien Intensivbetten der größte Kostenfaktor in der Medizin. Deshalb sei es wichtig sicherzustellen, dass der Staat dauerhaft in der Lage sei, diese zu finanzieren. Ohne Steuerzahler werde das schwierig.
„Das ist im Ostblock schon einmal gescheitert“
In der derzeitigen Situation müsse eine immer kleinere Anzahl an Steuerzahlern nicht nur die üblichen Staatsaufgaben und die Maßnahmen zur Rettung der wirtschaftlich vom Lockdown Betroffenen finanzieren, sondern auch die Intensivmedizin, die einen erheblichen Kostenfaktor darstelle – und das vor dem Hintergrund, dass bereits 50 Milliarden Euro in den ersten Lockdown investiert worden seien.
Wir werden in Zukunft immer weniger Intensivbetten haben“, prognostiziert Bonelli, weil eine immer kleinere und immer stärker belastete Gruppe von Steuerzahlern nicht mehr in der Lage sein werde, diese Herausforderung zu bewältigen.
Diejenigen, die am meisten vom Lockdown profitierten – wie Amazon oder Microsoft – zahlten in Österreich keine Steuern.
Und das System, in dem der Staat die wenigen, die noch etwas leisten, ausschöpft und das, was er bekommt, an alle anderen verteilt, das ist schon einmal gescheitert. Das war der Ostblock.“
Betten auf den Gängen hat es „immer wieder gegeben“
Aus diesem Grund sei aus Bonellis Sicht elementar, kurzfristiges und langfristiges Denken klar auseinanderzuhalten. Ein Engpass im Bereich der Intensivbetten sei um diese Jahreszeit keine Ausnahmeerscheinung. In Jahren mit einer ausgeprägten Zahl an Grippepatienten sei dies eine übliche Erscheinung gewesen, ohne dass es eine öffentliche Aufregung nach sich gezogen habe.
„Wir als Ärzte stöhnten darüber und empfanden es als mühsam“, schildert Bonelli, „es gab in solchen Zeiten auch Gangbetten“ – obwohl Österreich mit Krankenhausbetten eigentlich gut ausgestattet sei. Eine Idealsituation, in der „in jedem Dorf dauerhaft zehn Intensivbetten zur Verfügung stehen“, sei zwar wünschenswert, aber nicht machbar.
In dieser Lage sei es aber umso weniger zielführend, leistungsbereiten Menschen das Arbeiten zu verbieten und sie mit ihrem eigenen Steuergeld fürs Nichtstun zu bezahlen.
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