Rätsel von Kleinmachnow geklärt? Kotproben deuten auf Wildschwein hin – Haar nicht auf Löwin

Ein endgültiges Ergebnis der Haarprobe steht noch aus. Allerdings deuten Untersuchungen von Kotspuren in Kleinmachnow eindeutig darauf hin, dass die vermeintlich gesichtete Löwin ein Wildschwein war.
Abkühlung vonnöten: Ein Wildschwein schwimmt in einem Swimmingpool.
Abkühlung vonnöten: Ein Wildschwein schwimmt in einem Swimmingpool.Foto: Polizei Märkisch Oderland/dpa
Von 26. Juli 2023

Das Rätsel um die vermeintliche Löwin von Kleinmachnow scheint gelöst. Bei dem am Mittwochabend, 19. Juli, gefilmten Tier handelte es sich offiziellen Angaben zufolge offenbar um ein Wildschwein. Die diesbezüglichen Einschätzungen haben sich durch die ersten Laborergebnisse nun bestätigt.

Mittlerweile liegt das Ergebnis einer Auswertung der Kotspuren vor, die ein Jäger an der mutmaßlichen Sichtungsstelle sicherstellen konnte. Dieser zufolge weist der untersuchte Kot „100 Prozent Wildschwein-DNA“ auf. Dies bestätigte Gemeindesprecherin Martina Bellack am Dienstagmorgen dem „Tagesspiegel“.

Kein Katzenhaar – aber Wildschwein-DNA

Die Analyse des sichergestellten Haares sei noch nicht vollständig abgeschlossen, heißt es weiter. Allerdings zeichneten sich auch hier bereits eindeutige Trends ab. Demnach hätte dieses keine typischen Eigenschaften von Katzenhaaren aufgewiesen.

Das Haar habe sich nicht verformen lassen, vielmehr sei es wieder in seine gebogene Form zurückgekehrt. Dies spreche eindeutig dagegen, dass es sich um das Haar eines Löwen gehandelt haben könnte.

Die Gemeinde Kleinmachnow hatte das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung mit der Auswertung der Spuren beauftragt. Bereits am Montag hatten erste Untersuchungsergebnisse des Kotes einen hohen Anteil an Pflanzenmaterial zutage gefördert. Dies sprach dagegen, dass die Losung von einem Fleischfresser stamme.

Experten gingen am Freitag erstmals von einem Wildschwein aus

Ein am Mittwochabend aufgenommenes Kurzvideo, das durch soziale Medien ging, hatte in den darauffolgenden Tagen einen Großeinsatz ausgelöst. Ein 19-Jähriger hatte nahe Kleinmachnow ein nicht eindeutig identifizierbares Tier an einem Baum am Straßenrand aufgenommen. Die Aufnahme war nur sechs Sekunden lang. Zuseher wollten jedoch anhand der Form des Tieres eine Löwin erkannt haben.

Anschließend durchkämmten hunderte Polizeibeamte, Mitarbeiter des Ordnungsamts und Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr die Wälder im Süden Berlins. Auch ein SEK der Polizei war mit einem gepanzerten Fahrzeug vor Ort. Etwa 30 Stunden lang kamen außerdem Hubschrauber, Wärmebildkameras und Fährtenhunde zum Einsatz. Zeitweise erging sogar eine Warnung an Bewohner von Kleinmachnow und des Berliner Südens, die Häuser nicht zu verlassen.

Am Freitagabend, 21. Juli, erklärte der Bürgermeister von Kleinmachnow, Michael Grubert, den umfangreichen Polizeieinsatz für beendet. Experten, so hieß es, hätten das angebliche Raubtier als Wildschwein erkannt.

Remmo-Sohn scheint sich mit Andeutungen einen Scherz erlaubt zu haben

Für ein neuerliches Aufflammen der Debatte hatte der Berliner Geschäftsmann Firas Remmo gesorgt. Er hatte am Sonntagabend auf Instagram einen kryptischen Post über eine „Löwin Nala“ auf Instagram abgesetzt.

Zuvor hatte er bereits die Hilfe seiner Familie bei der Suche nach dem vermeintlichen Löwen von Kleinmachnow angeboten. Im Dezember des Vorjahres hatte Remmo auf Instagram bereits Fotos veröffentlicht, die ihn mit einem Raubtierbaby zeigen.

Allerdings handelte es sich dabei um einen kleinen Tiger – und dieser war regulär dem Zirkus Berolina zum Zwecke eines Fotoshootings entliehen. Der Post hatte Gerüchte ausgelöst, wonach die Remmo-Großfamilie im Besitz eines Löwen und dieser entlaufen sein könnte. Die vorliegenden Untersuchungsergebnisse haben diese jedoch nicht erhärtet.



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