Rosenmontagszüge sind zurück – Hunderttausende erwartet

Zwei Jahre legte Corona die Rosenmontagszüge lahm – jetzt rollen sie wieder. Auf den Persiflagewagen wird unter anderem der Ukraine-Krieg aufgegriffen. In Köln gibt es dieses Jahr noch ein rundes Jubiläum.
Kölner Karnevalisten - in der Rheinmetropole windet sich heute der größte deutsche Karnevalszug durch die Stadt.
Kölner Karnevalisten - in der Rheinmetropole windet sich heute der größte deutsche Karnevalszug durch die Stadt.Foto: Oliver Berg/dpa
Epoch Times20. Februar 2023

Erstmals seit drei Jahren setzen sich am Montag wieder die Rosenmontagszüge in Bewegung. 2021 und 2022 waren die Züge wegen Corona ausgefallen. Im vergangenen Jahr hatte es in Köln stattdessen eine Demonstration gegen den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine gegeben. Daran hatte sich eine Viertelmillion Menschen beteiligt.

In Köln, Düsseldorf und Mainz werden wieder hunderttausende Feiernde erwartet. Der größte Umzug findet traditionell in Köln statt, das diesjährige Motto lautet dort: „200 Jahre Kölner Karneval: Ov krüzz oder quer“. Am 10. Februar 1823 rollte der erste Rosenmontagszug durch die Domstadt.

In Düsseldorf feiern die Karnevalisten unter dem Motto „Wir feiern das Leben“ und in Mainz lautet das diesjährige Fastnachtsmotto „In Mainz steht Fastnacht voll und ganz – für Frieden, Freiheit, Toleranz“.

Diesmal ist der Krieg ein Thema auf den Persiflagewagen. So fährt der russische Präsident Wladimir Putin dieses Jahr gleich zweimal im Kölner Rosenmontagszug mit: Auf einem Wagen ist er beim sozialistischen Bruderkuss mit dem Teufel zu sehen, auf einem anderen als Vampir Nosferatu, der die Welt durch den Fleischwolf dreht.

„Frieden, Freiheit, Toleranz!“

Auch der Mainzer Rosenmontagszug nimmt mehrfach auf den Ukraine-Krieg Bezug. So zeigt einer der Motivwagen Putin, der Wind gegen einen Schirm in den Farben der EU bläst, aufgespannt von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Das Motto des Mainzer Zuges lautet: „In Mainz steht Fastnacht voll und ganz für Frieden, Freiheit, Toleranz!“

In Düsseldorf werden die Wagen bis kurz vor der Ausfahrt geheim gehalten, doch auch dort soll das Thema Ukraine-Krieg umgesetzt werden. „Ich bin der Meinung, dass man in schlechten Zeiten gerade gute subversive Satire braucht“, sagte der Wagenbauer Jacques Tilly der Deutschen Presse-Agentur. Tillys Wagen finden oft internationale Beachtung.

„Wer sind die Klima-Terroristen?“

Ein Thema hat der Bildhauer und Designer ausnahmsweise schon verraten: Klimaschutz. Der Wagen stelle sich hinter das Anliegen der Klima-Aktivisten der Letzten Generation, verriet Tilly am Freitag. Der Mottowagen fragt: „Wer sind die Klima-Terroristen?“ Zu sehen ist ein Aktivist der Letzten Generation, der versucht, mit seinem Körper die Zerstörer des Weltklimas, verkörpert durch Braunkohlebagger, Industrie und Verkehr, zu stoppen.

„Die Sorgen um die Kipppunkte sind berechtigt und die Gefahren real. Wenn durch die Klimakrise in Sibirien das Methangas freigesetzt wird, wird die Erde im wahrsten Sinne des Wortes zur Klimahölle“, sagte Tilly – und appellierte an die Letzte Generation: „Ihr braucht den Zug nicht zu stören, das wäre kontraproduktiv. Wenn der Zug 45 Minuten steht, ist er einfach kaputt.“ Zuvor war darüber spekuliert worden, dass sich Aktivisten auf der Zugstrecke festkleben könnten.

Allgemein wird damit gerechnet, dass die Rosenmontagszüge wie in der Vor-Corona-Zeit von Hunderttausenden Zuschauern an der Wegstrecke verfolgt werden. In Köln, wo sich der größte deutsche Karnevalszug durch die Stadt windet, sichert die Polizei das Ereignis mit 2000 Beamten. Der Kölner Rosenmontagszug feiert in diesem Jahr sein 200-jähriges Bestehen und rollt deshalb erstmals über den Rhein. Bisher bewegte der sich immer nur auf linksrheinischem Stadtgebiet. (dpa/red)



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