Rund 125.000 Menschen demonstrieren gegen Ukraine-Krieg – ohne Abstand halten

Rund 125.000 Menschen haben am Sonntag in mehreren deutschen Städten für Frieden in der Ukraine demonstriert. Das Bündnis "Stoppt den Krieg" hatte zu Großdemos in Berlin, Frankfurt, Leipzig, Stuttgart und Hamburg aufgerufen. Die Hygienevorschriften wurden dabei vielfach nicht eingehalten.
Epoch Times13. März 2022

Auf Großdemonstrationen haben am Sonntag erneut zehntausende Menschen in mehreren deutschen Städten für Solidarität mit der Ukraine und für Frieden demonstriert. Nach Angaben des Bündnisses „Stoppt den Krieg“ nahmen insgesamt rund 125.000 Menschen an Demonstrationen in Berlin, Frankfurt am Main, Leipzig, Stuttgart und Hamburg teil. Dazu aufgerufen hatten mehr als 40 Friedens-, Menschenrechts- und Umweltorganisationen sowie Gewerkschaften und Kirchen.

Nach Angaben des Bündnisses nahmen in Berlin 60.000 Menschen und in Stuttgart 35.000 Menschen teil. In Frankfurt waren es demnach 12.000, in Hamburg 10.000 und in Leipzig 8000 Teilnehmer und Teilnehmerinnen.

Großdemonstration in Berlin. 13. März 2022. Foto: Thomas Lohnes/Getty Images

Großdemonstration in Berlin. 13. März 2022. Foto: Thomas Lohnes/Getty Images

In einem gemeinsamen Appell forderten die Demonstranten in den fünf Großstädten, dass Russlands Präsident Wladimir Putin umgehend alle Angriffe einstellt, sich aus der Ukraine zurückzieht und deren territoriale Integrität wiederherstellt. Ziel seien „Friedensverhandlungen, die in einem atomwaffenfreien Europa, gemeinsamer Sicherheit, in Frieden und Abrüstung unter Einschluss von Ukraine und Russland münden“.

Viele Demonstranten trugen gelb-blaue Schilder in den Farben der ukrainischen Nationalflagge mit Aufschriften wie „No war“, „Stop war – Stop Putin“ oder „Help Ukraine“. Zahlreiche Menschen hatten sich auch gelb-blau gekleidet oder hielten gelbe und blaue Luftballons in der Hand.

Großdemonstration in Berlin. 13. März 2022. Foto: Thomas Lohnes/Getty Images

Die Corona-Regeln – wie beispielsweise Abstand halten – wurden bei den Großdemonstrationen trotz steigender Infektionszahlen weitgehend nicht befolgt.

Sofortmaßnahmen der Bundesregierung gefordert

Die Bündnis-Organisationen forderten Sofortmaßnahmen der Bundesregierung zur nachhaltigen Friedenssicherung und ein schnelles und umfangreiches Investitionsprogramm. „Eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben Deutschlands um 100 Milliarden Euro sehen wir sehr kritisch“, heißt es in dem gemeinsamen Appell.

Auch eine Erhöhung der Rüstungsausgaben auf zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes lehnen die in dem Bündnis vereinigten Verbände ab. Stattdessen fordern sie schnelle Investitionen in erneuerbare Energien sowie eine Verkehrswende.

DGB-Chef Reiner Hoffmann sagte auf der Kundgebung in Berlin, der „Aggressor Putin“ habe jede Menschlichkeit verloren. Er nannte es „ein starkes Zeichen der Friedensbewegung“, dass so viele Menschen gegen den Krieg auf die Straße gingen. Er mahnte Solidarität für die Menschen in der Ukraine an. Die Gedanken seien aber auch „bei den mutigen Menschen in Russland, die gegen den Krieg demonstrieren“. Nötig ist Hoffmann zufolge ein neues Nachdenken über eine europäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur. Es bleibe aber „bei unserem klaren Nein zur Aufrüstung“.

Christoph Bautz vom Kampagnennetzwerk Campact forderte eine Abkehr von Kohle, Öl und Gas. Eine schneller Befreiung der „Abhängigkeit von Despoten“ müsse eine grundsätzliche Konsequenz des Krieges von Russland gegen die Ukraine sein.

Dem Bündnis haben sich insgesamt 42 Organisationen wie der DGB, Greenpeace, Diakonie, Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) oder Brot für die Welt angeschlossen. (afp/red)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion