Bei „Ja“ zu Brexit: Schäuble lehnt weitere EU-Vertiefung ab

"Wir könnten als Antwort auf einen `Brexit` nicht einfach mehr Integration fordern", sagte der CDU-Politiker dem "Spiegel". "Das wäre plump, viele würden zu Recht fragen, ob wir Politiker noch immer nicht verstanden haben."
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Wahlaufforderung für "Brexit"-ReferendumFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times10. Juni 2016

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble lehnt eine weitere Vertiefung der Europäischen Union im Falle eines Austritts Großbritanniens ab: "Wir könnten als Antwort auf einen `Brexit` nicht einfach mehr Integration fordern", sagte der CDU-Politiker dem "Spiegel". "Das wäre plump, viele würden zu Recht fragen, ob wir Politiker noch immer nicht verstanden haben." Auch wenn es eine knappe Mehrheit gegen den "Brexit" geben sollte, "müssen wir das als Mahnung und Weckruf verstehen, nicht einfach so wie bisher weiterzumachen", so Schäuble weiter.

Ein EU-Austritt der Briten könne auch negative Folgen für die Partnerländer haben, warnte er: "Aber meine Amtskollegen in der Eurozone und ich werden alles tun, um diese Folgen zu begrenzen. Wir bereiten uns auf alle möglichen Szenarien vor, um die Gefahren einzudämmen."

Auch dass weitere Länder nach einem "Brexit" aus der EU austreten wollen, schließt Schäuble nicht aus. "Wie würden zum Beispiel die Niederlande reagieren, die traditionell sehr stark mit Großbritannien verbunden sind?" Bleibe es dagegen nur beim Ausstieg der Briten, fürchtet der Finanzminister nicht um den Bestand der EU.

"Europa wird zur Not auch ohne Großbritannien funktionieren." Dabei schloss er aus, dass das Vereinigte Königreich nach einem Ausscheiden weiter die Vorzüge des europäischen Binnenmarkts genießen könne. "Dazu müsste sich das Land an die Regeln eines Klubs halten, aus dem es gerade austreten will." Ein "Brexit" sei eine Entscheidung gegen den Binnenmarkt. "In is in, out is out", sagte Schäuble.

(dts Nachrichtenagentur)



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