Schon allein der Geräusche wegen
Betroffen waren viele Hamburger sowie international angereiste Motorrad-Freaks: Insgesamt mehrere Hunderttausend besuchten den Veranstaltungsort, nahmen mit ihren Motorrädern an der Parade teil, steckten wegen der Parade mit ihren Autos im Stau fest oder ärgerten sich einfach über den Lärm der Motorräder. Geht es nach dem Veranstalter, „bevölkerten etwa 600.000 Freunde des American Iron zu den Hamburg Harley Days 2009 das ausgedehnte Eventgelände der HSH Nordbank Arena an der Sylvesterallee“.
Rund zwölftausend Motorrad-Enthusiasten, und damit mehr als erwartet, nahmen mit ihren Maschinen an der Parade teil. Um 13 Uhr startete am Sonntag der etwa 33 Kilometer lange Rundkurs durch Hamburg. Beginnend vom HSV Stadium über die Isfeldstraße zur Elbchaussee führte die Parade über die Grindelallee und Julius-Vossler-Straße zurück zum Ausgangspunkt. Laut Medienberichten gilt die Veranstaltung in der Hansestadt mit den international angereisten Motorrad-Freaks als größtes städtisches Motorradtreffen Europas.
Strahlende Gesichter fanden sich wegen der schweren Motorräder, dem bunten Bühnenprogramm, den Stunt-Shows und den Verkaufsständen unter den Besuchern der HSH Arena und unter den Zuschauern der Parade. Ganz zu schweigen von den rund 60.000 Motorradfahrern, die nach Meinung vieler, ihre Harley Davidson mit „Freiheit, Sound, Feeling, Vibration, Fahren“ assoziieren, die meinen es sei „schon allein wegen der Geräusche witzig in so einer großen Gruppe zu fahren“ oder die es einfach „cool finden, weil man hier so viele Maschinen sehen kann“.
Doch des einen Freud ist des anderen Leid. „Es wird gut 30 Minuten dauern, Sie müssen warten“, sagt die Ordnerin der Ottensener Straße im Befehlston einem Autofahrer, der in der Richtung Farnhornstieg abbiegen möchte. Gerade eben passieren die ersten Motorradfahrer der Parade am Pinsbarg. Nur ein dünnes rot-weißes Plastikband ist als Absperrung über die Straße gespannt. Der Autofahrer, der nicht namentlich genannt werden möchte, beginnt mit ihr zu debattieren. „Ich hasse das“, schimpft er. „Ich muss dringend zu meinem Termin, die Straße ist gesperrt, und es gibt auch keine vernünftige Ausweichmöglichkeit“. Mit quietschenden Reifen fährt er weg, um es irgendwo anders zu versuchen. Wahrscheinlich erfolglos. Denn während der Parade führt, bis auf die Autobahn A7, keine andere Straße in das ringförmig abgesperrte Gebiet.
Den bisher sechsten Hamburg Harley Days räumte auch die eingefleischte Harley Davidson Community in Internet Blogs „eine erfolgreiche Veranstaltung“ ein. Nicht ganz jedoch ohne sehnsuchtsvollen Rückblick auf die Veranstaltung vom letzten Jahr. Es sei „schon schwer zu verstehen, wenn man sieht, das auf dem Heiligengeist Feld nichts los ist, aber die Biker sich auf den Weg zur Arena machen müssen und dabei quer durch die Stadt fahren müssen“. Man fahre ja gerne, aber im letzten Jahr sei es, auch wegen des Treffens auf der Reeperbahn, doch die Beste Lösung gewesen. „Die Reperbahn ist Hamburg, und das will man den vielen Besuchern auch zeigen.“
Erschienen in The Epoch Times Deutschland Nr. 24/09
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