„Sie müssen entscheiden, mit wem sie marschieren“: Chefredakteure von ARD und ZDF bei der AfD

Die AfD möchte von Medien differenzierter wahrgenommen werden und beklagt ein einseitiges Bild der Berichterstattung. Das ist ein Fazit der gestrigen Debatte zwischen Medien-Vertretern und der AfD.
Titelbild
Peter Frey (l-r), ZDF-Chefredakteur, Kai Gniffke, Chefredakteur von ARD-aktuell, die Moderatoren Klaus Kelle und Andreas Lombard sowie der AfD-Politiker Nicolaus Fest und der Autor Michael Klonovsky in Dresden.Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa
Epoch Times26. Oktober 2018

Die AfD möchte von Medien differenzierter wahrgenommen werden und beklagt ein einseitiges Bild der Berichterstattung.

Das ist ein Fazit einer Debatte, bei der sich am Donnerstagabend die Chefredakteure von ARD-aktuell, Kai Gniffke, und ZDF, Peter Frey, in Dresden AfD-Anhängern stellten. Beide thematisierten auch die Anfeindungen gegenüber Journalisten. Zu der Veranstaltung hatte die Dresdner AfD geladen. Gelegentlich wurde es laut im Saal.

An der Podiumsdiskussion nahmen neben Gniffke und Frey der AfD-Politiker und Journalist Nicolaus Fest und Michael Klonovsky, früher unter anderem Chef vom Dienst beim Nachrichtenmagazin „Focus“, teil. Beide kritisierten unter anderem die Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Anstalten über die jüngsten Ereignisse in Chemnitz, über US-Präsident Donald Trump oder die Silvesternacht 2015 in Köln.

Gniffke und Frey erläuterten die Kriterien journalistischer Arbeit und widersprachen Vorwürfen, ihre Kollegen würden nach Vorgaben von oben berichten. Frey sagte, man müsse nicht nur über Einzelfälle der Berichterstattung reden, sondern auch über den Ton, den „Teile ihrer Partei der Presse gegenüber anschlagen“: „Das gehört zu den Problemen dazu.“ Gniffke kritisierte Übergriffe von Pegida-Anhängern auf Journalisten.

Nach den Worten des Dresdner AfD-Kreischefs Reinhard Günzel wollte die AfD mit der Veranstaltung einen „Beitrag zur Debattenkultur“ liefern. Es gelte zwischen Rechts und Rechtsextrem zu unterscheiden. Andernfalls fühlten sich Menschen, die auf dem Boden des Grundgesetzes stünden, von der Debatte ausgeschlossen. Frey forderte die AfD auf, ihr eigenes Verhältnis zu Rechtsextremen zu klären: „Sie müssen entscheiden, mit wem sie marschieren.“ (dpa)



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