Soll Merkel Kanzleramt an Annegret Kramp-Karrenbauer abtreten? Wähler-Meinung im Trendbarometer

Eine Umfrage des Forsa-Instituts besagt, dass Bundeskanzerin Angela Merkel (CDU) im Amt bleiben solle. Das würde die Merheit der Deutschen begrüßen. Es gibt dabei jedoch weitere interessante politische Konstellationen.
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Angela MerkelFoto: Zick Jochen - Pool/Getty Images
Epoch Times11. März 2019

Die Mehrheit der Deutschen will, dass Angela Merkel (CDU) vorerst Bundeskanzlerin bleibt. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag der Mediengruppe RTL. Im sogenannten „RTL/n-tv-Trendbarometer“ äußerten zwei Drittel der Wahlberechtigten (67 Prozent) den Wunsch, dass sie bis zum Ende der Legislaturperiode im Herbst 2021 regiert. Nur 29 Prozent der Befragten wollen, dass die Regierungschefin vorzeitig geht.

Damit ist der Wunsch der Bundesbürger, Merkel als Kanzlerin zu behalten, seit Februar 2018 um zöwlf Prozentpunkte gestiegen. Nach dem damaligen Ende der Koalitionsverhandlungen zwischen CDU, CSU und SPD wollten „nur“ 55 Prozent der Deutschen, dass Merkel bis 2021 im Amt bleibt. Die größte Zustimmung erhält Merkel bei den Anhängern von CDU und Grünen (je 80 Prozent) sowie der SPD (78 Prozent). Auch die Anhänger von Linken und FDP stehen mehrheitlich hinter Merkel (je 73 Prozent). 68 Prozent der CSU-Anhänger wollen ebenfalls, dass sie die Regierungsgeschäfte bis zum Schluss führt.

AFD Anhänger für Merkel-Ablösung

Lediglich die Anhänger der AfD sind mehrheitlich (75 Prozent) für eine vorzeitige Ablösung. Sollte Merkel das Kanzleramt früher aufgeben, wären 39 Prozent der Wahlberechtigten für Annegret Kramp-Karrenbauer, 28 Prozent für Friedrich Merz und 33 Prozent für keinen von beiden als Nachfolger aus den CDU-Reihen. Dass AKK und nicht Merz die Merkel-Nachfolge antritt wollen vor allem die Anhänger der Linkspartei (60 Prozent) und der Grünen (56 Prozent) sowie der CDU (52 Prozent), der SPD (49 Prozent) und der CSU (44 Prozent). Merz hat seine stärkste Unterstützung bei den Anhängern der AfD (53 Prozent).

 

Angela Merkel Foto: Sean Gallup/Getty Images

Beim Kanzlerduell mit den derzeit denkbaren SPD-Kontrahenten Andrea Nahles und Olaf Scholz hat Kramp-Karrenbauer in dieser Woche zwei Prozentpunkte verloren. Nahles kann um zwei (auf 14 Prozent), Scholz um einen Prozentpunkt (auf 22 Prozent) zulegen. Trotz ihres Sympathierückgangs hat die CDU-Chefin immer noch einen deutlichen Vorsprung – sie liegt 28 Prozentpunkte vor Nahles und 16 Prozentpunkte vor Scholz. Wenn Angela Merkel vor Ablauf der Amtszeit zurücktreten sollte, wären 56 Prozent der Deutschen für Neuwahlen. 17 Prozent wären für eine Jamaika-Koalition, zwölf Prozent würden eine Fortsetzung der Großen Koalition bevorzugen und acht Prozent plädieren für eine Minderheitsregierung aus CDU, CSU und Grünen.

„Keine Alternative zu Merkel“

„Anders als 1998, als viele sich wünschten, Kohl wäre nicht mehr Kanzler, ist 2019 von einer ähnlichen `Merkel-Dämmerung` nichts zu spüren“, sagte Forsa-Chef Manfred Güllner der Mediengruppe RTL. „Ganz im Gegenteil: Angesichts der krisenhaften Entwicklungen in der Welt sieht heute die Mehrheit der Bundesbürger keine Alternative zu Merkel.“ Merkel werde zudem nach dem Verzicht auf den CDU-Vorsitz als eher über den Parteien stehende „Präsidentenkanzlerin“ wahrgenommen, so Güllner weiter. Die Daten für die Umfrage wurden vom 6. bis zum 8. März erhoben. Dabei wurden 1.508 Personen befragt.

CDU-Gegenwind

Der Vorsitzende der konservativen Werteunion, Alexander Mitsch, hat am Montag Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) aufgerufen, ihr Amt bald an die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer abzutreten. „Es wäre für die Union das Beste, wenn Frau Merkel ihr Amt geordnet und möglichst bald an AKK übergibt“, sagte Mitsch der „Passauer Neuen Presse“. Zuvor hatten CDU-Politiker Spekulationen beim Koalitionspartner SPD über einen vorzeitigen Kanzlerinnenwechsel von Merkel zu Kramp-Karrenbauer verärgert zurückgewiesen. (afp, dts, CS)



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