Sonderflüge organisiert: Deutsche Staatsbürger werden aus Israel evakuiert

Nach den Angriffen der Hamas warten in Israel viele Deutsche darauf, in die Heimat zurückzukönnen. Die Bundesregierung hat Flüge organisiert. Eine Schülergruppe aus Ettlingen ist bereits zurück.
Titelbild
Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv, Israel am 9. Oktober 2023. Symbolbild.Foto: Alexi J. Rosenfeld/Getty Images
Epoch Times11. Oktober 2023

Die Lufthansa wird an diesem Donnerstag und Freitag mehrere Sonderflüge zur Evakuierung von Deutschen aus Israel durchführen. Das wurde am Dienstagabend aus dem Auswärtigen Amt mitgeteilt. Es soll sich um vier Flüge pro Tag handeln. Das Krisenreaktionszentrum des deutschen Außenministeriums hatte zuvor unter Hochdruck mit Fluggesellschaften darüber verhandelt, Flugkapazitäten zu erweitern.

Bei einem großangelegten Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel waren seit Samstag rund 900 Menschen in Israel getötet worden. Zudem wurden mehr als 2.900 Menschen in Israel verletzt. Hamas-Mitglieder entführten zudem rund 150 Menschen in den Gazastreifen. Seitdem warten zahlreiche deutsche Staatsbürger darauf, das Land verlassen zu können.

Außenministerium: Letzte Details werden geklärt

Aus dem Auswärtigen Amt hieß es am Abend weiter, letzte technische Details würden zur Stunde geklärt. Das Außenministerium in Berlin will die in der Krisenvorsorgeliste „Elefand“ registrierten deutschen Staatsangehörigen an diesem Mittwoch darüber informieren, wie die Tickets für die Sonderflüge bei der Lufthansa gebucht werden können. Noch nicht registrierte ausreisewillige deutsche Staatsangehörige sollten sich umgehend in die Liste eintragen, hieß es weiter.

Mit der Erfassung in dem System „Elefand“ können Deutsche im Ausland in akuten Krisenfällen schnell von deutschen Vertretungen informiert und in mögliche Krisenmaßnahmen einbezogen werden.

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatte Deutsche, die auf die Ausreise aus Israel warten, zuvor im ZDF um Verständnis gebeten. „Wir haben Evakuierungsflüge mit anderen Fluggesellschaften auf den Weg gebracht. Wir haben durch die Krisenhotline – diejenigen, die am Flughafen sind, konnten sich an uns wenden – Flugverbindungen vermittelt. Man musste dann umsteigen bei einigen Strecken. Ich verstehe, dass das eine furchtbare Situation ist, aber wenn Sie 100.000 Anrufe gleichzeitig haben, dann müssen Sie priorisieren.“

Ettlinger Schülergruppe schon zurück in Deutschland

Unterdessen kehrte eine Schülergruppe aus Ettlingen im Kreis Karlsruhe sicher aus Israel zurück nach Deutschland. Das teilte das Landratsamt Karlsruhe in der Nacht zu Mittwoch mit. Die Jugendlichen seien am späten Dienstagabend gelandet und konnten nach sorgenvollen Tagen von ihren Familien wieder in die Arme geschlossen werden, wie es hieß. Die Erleichterung sei groß, sagte Landrat Christoph Schnaudigel. „Die Rückreise haben wir ohne Zögern direkt nach den Ereignissen in Israel eigenständig organisiert.“ Dabei habe man jederzeit auf die Expertise der israelischen Freunde vor Ort setzen können.

Den Angaben zufolge flog die elfköpfige Gruppe von Berufsschülern gemeinsam mit drei Begleitpersonen zuerst in die Türkei nach Antalya. Von dort reisten sie parallel in zwei Kleingruppen weiter nach Stuttgart.

Die Schüler im Alter von 16 bis 19 Jahren waren seit Donnerstag auf einem Schüleraustausch in der israelischen Region Sha’ar HaNegev gewesen. Mit der Region hat der Landkreis Karlsruhe seit fast 30 Jahren eine Partnerschaft. Nach den überraschenden Angriffen der Terrororganisation Hamas waren die Jugendlichen und ihre Begleiter zunächst an einem anderen Ort in Israel in Sicherheit gebracht worden. Ein Krisenstab des Landratsamtes hatte sich seitdem darum gekümmert, die Gruppe nach Hause zu bekommen. (dpa/dl)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion