Spahn berät über Gruppengröße bei Feiern – Lauterbach will Reduzierung auf 50 Personen

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Jens Spahn.Foto: Sean Gallup-Pool/Getty Images
Epoch Times17. August 2020

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat angesichts der steigenden Zahl an SARS-CoV-2 positiv Getesteten in Deutschland vor einem Zusammenhang mit Veranstaltungen gewarnt. Es gebe im ganzen Land „lokales Ausbruchsgeschehen, das meistens mit Feiern zusammenhängt“, sagte Spahn am Sonntagabend im ZDF. Er wolle gemeinsam mit den Ländern beraten, was „die Grenze für die Größe von Veranstaltungen“ sei.

Weil Feierlichkeiten es dem Virus besonders leicht machen würden, riet der CDU-Politiker dazu, sie „noch eine Zeit lang nur im engeren Familienkreis“ stattfinden zu lassen. In einer erneuten Schließung des Einzelhandels sehe er „keinen Sinn“, sagte Spahn.

RKI wegen Anstieg der Fallzahlen „sehr beunruhigt“

Das Robert-Koch-Institut (RKI) wertete den Anstieg der Fallzahlen in Deutschland in seinem Lagebericht vom Samstag als „sehr beunruhigend“, zumal dieser „an Dynamik zunimmt“. Die gesamte Bevölkerung müsse sich daher weiterhin im Sinne des Infektionsschutzes engagieren. „Menschenansammlungen – besonders in Innenräumen – sollten möglichst gemieden und Feiern auf den engsten Familien- und Freundeskreis beschränkt bleiben“, hieß es in dem Text weiter.

Zudem sollten die geltenden Abstands- und Hygieneregeln weiter befolgt werden. Zum Vortag registrierte das RKI einen Anstieg um 561 Fälle die positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden. Insgesamt soll es aktuell laut RKI geschätzte 22.000 positive Corona-Infizierte geben. Auf die Gesamtbevölkerung Deutschlands (83,2 Mio.) gesehen sind das 0,026 Prozent der Bevölkerung, die insgesamt aktuell als Corona-positiv zählen.

Lauterbach: Teilnehmerzahlen bei Feiern auf 50 verringern

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert, die Teilnehmerzahlen bei Feiern deutlich zu verringern. „Ich würde die Zahl derjenigen, die teilnehmen können, reduzieren – von derzeit bis zu 150 wieder auf 50, weil derzeit die Infektionszahlen wieder zunehmen. Das können wir uns nicht lange leisten“, sagte Lauterbach am Montag dem WDR. Darüber hinaus sprach er sich für eine Maskenpflicht für Party-Hotspots aus.

„Noch wichtiger wäre, dass wir die spontanen Feiern in den Griff bekommen, die sich einfach auf den Plätzen abspielen, weil sonst sogar bei diesen spontanen Außenfeiern die Aerosol-Übertragung sehr gefährlich wäre“, so der Sozialdemokrat. Zur Ansteckungsgefahr in geschlossenen Räumen sagte er: „Ich glaube, dass wir uns vergegenwärtigen müssen, dass das Risiko, sich zu infizieren, in Innenräumen zwanzig Mal so hoch ist wie draußen.“

SPD-Politiker: „Werden noch eineinhalb Jahre mit Einschränkungen leben müssen“

Wenn es wieder mehr positive Fälle gebe, werde man wieder mehr Übertragungen bei den Feiern sehen. „Bisher waren die Feiern relativ harmlos, weil kaum jemand infiziert war. Dann kann man sich auch nicht anstecken. Das ändert sich aber.“ Mit Blick auf die Zukunft sagte Lauterbach dem WDR: „Wir werden insgesamt bis zur Impfung, also bis das richtig abgeschlossen ist, noch eineinhalb Jahre mit Einschränkungen leben müssen.“ (afp/dts)



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