Für Fahndungsituationen soll neue Spezial-Einheit der Polizei der GSG9 helfen

Die neue Einheit soll anders als die Elitetruppe GSG9 der Bundespolizei für tagelange, groß angelegte Fahndungsaktionen geschult werden. Bisherige Sondertrupps sind vor allem Zugriffskommandos.
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Beamte der Eliteeinheit GSG 9 der Bundespolizei während einer Übung auf dem Hauptbahnhof in Frankfurt am Main.Foto: Boris Roessler/Archiv/dpa
Epoch Times16. Dezember 2015
Bei der Bundespolizei soll eine neue Spezialeinheit in Zukunft die bestehenden Kräfte bei großen Anti-Terror-Einsätzen unterstützen. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) stellt die Truppe am Bundespolizei-Standort Blumberg nahe Berlin vor.

Die Einheit hat den sperrigen Namen „BFE+“ (Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit plus). Sie soll bis zum kommenden Jahr 250 Sicherheitsbeamte an verschiedenen Standorten umfassen. In Blumberg nehmen zunächst 50 Beamte die Arbeit auf.

Nach den Terroranschlägen von Paris im Januar hatte der Innenminister analysieren lassen, wie Deutschland auf einen solchen Fall vorbereitet ist. Heraus kam, dass nachgebessert werden müsse. Gewerkschafter hatten moniert, dass deutsche Polizisten gegen den Beschuss mit Sturmgewehren vom Typ Kalaschnikow nicht gewappnet seien. Zudem fehlten Beamte, die speziell für Anti-Terror-Einsätze ausgebildet sind.

Die neue Einheit soll anders als die Elitetruppe GSG9 der Bundespolizei für tagelange, groß angelegte Fahndungsaktionen geschult werden. Bisherige Sondertrupps sind vor allem Zugriffskommandos.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) bezeichnete die neue Einheit als Bereicherung. Der stellvertretende Vorsitzende, Jörg Radek, mahnte aber, man dürfe den normalen Streifenpolizisten nicht vergessen. „Der ist im Zweifel der erste, der mit einem Beschuss konfrontiert ist und diesen erwidern muss.“ Streifenbeamte hätten aber keine ausreichenden Schutzwesten und oft nur ein Magazin für ihre Waffe. „Die einen statten wir robust aus und den anderen fehlt ein zweites Magazin“, klagte Radek.

Auch der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, verlangt eine bessere Ausstattung von Polizeistreifen. Sie müssten Helme und robuste Schutzwesten zumindest im Auto dabei haben. „Es wäre verantwortungslos, beim einfachen Streifenpolizisten nichts zu tun.“ Den Aufbau der neuen Einheit hält Wendt grundsätzlich für richtig. „Das ist gut investiertes Geld.“ Er forderte aber auch die Länder auf, ähnliche Einheiten zu gründen.

(dpa)


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