Städtetag: Bund soll auch für höheres Defizit des Deutschlandticket geradestehen
Der Deutsche Städtetag hat die Bundesregierung aufgefordert, sich an den erwarteten Mehrkosten des Deutschlandtickets im nächsten Jahr zu beteiligen.
„Dass Bundesverkehrsminister Volker Wissing die Finanzierung des Defizits ab 2024 über den bisherigen Bundesanteil von 1,5 Milliarden Euro hinaus und weitere Gespräche mit den Ländern ablehnt, ist absolut inakzeptabel“, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Ohne finanzielle Garantien von Bund und Ländern steht das Deutschlandticket vor dem Aus.“
Dedy: „Der Bund muss seine Blockade schnell aufgeben“
In diesem Jahr finanzierten Bund und Länder noch je zur Hälfte die Einnahmeausfälle durch das günstige Ticket von bis zu drei Milliarden Euro. Doch sei absehbar, dass sich die Defizite im nächsten Jahr auf mehr als vier Milliarden Euro erhöhen könnten, sagte Dedy.
Bei der Sonderkonferenz der Verkehrsminister am Donnerstag hatte es keine Einigung auf eine Weiterfinanzierung gegeben. „Die Zeit drängt“, sagte Dedy. „Der Bund muss seine Blockade schnell aufgeben.“ Bis zum Jahresende sei eine Lösung notwendig. „Sonst bleibt das Deutschlandticket ein einmaliger Feldversuch für wenige Monate.“
Bund und Länder hätten das Deutschlandticket beschlossen und müssten jetzt auch dauerhaft für den Ausgleich der Mindereinnahmen sorgen.
„Die Städte haben mit ihren Verkehrsunternehmen alles darangesetzt, das Ticket so schnell wie möglich einzuführen und ihm zum Erfolg zu verhelfen“, sagte Dedy. „Allerdings können wir nicht die Defizite aus dem vergünstigten Ticketpreis ausgleichen.“ (dpa/red)
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