Städtetag fordert mehr Geld für Kleinkinder-Betreuung
Der Deutsche Städtetag hat von Bund und Ländern deutlich mehr Geld für die Betreuung von Kleinkindern gefordert.
Fünf Jahre nach Inkrafttreten des Rechtsanspruchs für Kinder von ein bis drei Jahren sagte Städtetags-Präsident Markus Lewe: „Der Bund macht einen guten Anfang mit den 5,5 Milliarden Euro, die bis 2022 vor allem für die Qualität in der Kinderbetreuung angekündigt sind. Allerdings wird diese Summe auf Dauer nicht ausreichen.“ Es gehe bei der Kita-Qualität um eine neue große Kraftanstrengung, die nur Schritt für Schritt zu bewältigen sei.
Bund und Länder hätten in der vergangenen Legislaturperiode selbst Qualitätsziele benannt, deren Umsetzung in der Summe Kosten von weit mehr als zehn Milliarden Euro verursachen würde, sagte der Münsteraner Oberbürgermeister. „Nicht alle Wünsche können also in Kürze erfüllt werden, und perspektivisch müssen Finanzmittel nachgelegt werden. Außerdem müssen jetzt auch die Länder liefern.“
Seit dem 1. August 2013 gilt in Deutschland für alle Kinder im Alter von ein bis drei Jahren ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Seither bauen alle Bundesländer das Angebot massiv aus, um den Bedarf zu decken.
Lewe sagte, mit dem Rechtsanspruch habe es große Fortschritte für Familien gegeben. „Breite Angebote für die Betreuung von Kleinkindern sind in den vergangenen 10 bis 15 Jahren viel selbstverständlicher geworden.“ Die Städte hätten eine riesige Kraftanstrengung bewältigt. In den vergangenen zehn Jahren habe sich die Zahl der betreuten Kinder in Kitas und der Tagespflege mehr als verdoppelt auf 762.000 im Jahr 2017 – auch wenn es örtlich immer noch Engpässe geben könne und nicht immer Plätze in Wohnungsnähe angeboten werden könnten.
„Fünf Jahre Rechtsanspruch sind aber kein Anlass, sich zurückzulehnen oder die Hände in den Schoß zu legen“, sagte Lewe. „Der Ausbau der Kinderbetreuung muss weitergehen, sowohl quantitativ als auch qualitativ.“ Der Betreuungsbedarf wachse weiter, besonders stark sei dies in Groß- und Universitätsstädten zu spüren. „Die Qualität der Betreuung hat trotz des massiven Ausbaus der Platzzahlen ein hohes Niveau behalten. Aber wir wollen sie weiter verbessern, beispielsweise durch einen höheren Betreuungsschlüssel beim Personal und eine intensivere Sprachförderung. Damit das gelingt, brauchen die Städte zusätzliche Finanzmittel von Bund und Ländern.“
Neben dem Ausbau der Kita-Plätze geht es in vielen Bundesländern auch um die Beitragsfreiheit. Als erstes Land schafft Berlin jetzt die Gebühren komplett ab. Andere wie Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern haben die kostenlose Kita langfristig anvisiert. (dpa)
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